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09.03. - 30.03.01

Allgemeine Zeitung, 30.3.2001
Der Konsens: Keine Windräder - Andrea Martin ist nun Zweite Beigeordnete
Von unserem Mitarbeiter Marcus Held
MÖLSHEIM – Zum vollständigen Artikel: Der Mölsheimer Rat sprach sich klar gegen die Ausweisung einer Sonderbaufläche „Windkraft“ in der Gemarkung Oberflörsheim aus.

Allgemeine Zeitung, 27.3.2001
Mit dem geplanten Windpark setzt sich ein Leser aus Flörsheim-Dalsheim auseinander. Traurig: Nur der Gewinn zählt.
„Es sollte wohl die Pflicht eines jeden Ortsbürgermeisters sein, sich und alle Gemeindemitglieder über Sinn- oder Unsinn eines in Erwägung gezogenen Bauvorhabens geflissentlich zu informieren. Vor allem, wenn es sich hier um ein Projekt dieser Größenordnung – der geplante Windindustriepark soll von seinen Ausmaßen her einer der größten in Süddeutschland sein – dreht. Ist es nicht äußerst rücksichtslos, bei Überlegungen dieser Tragweite, sich nicht um Nachbarschaftsanliegen zu kümmern, sondern mittels Verwirrungstaktiken die Bürger Ober-Flörsheims, insbesondere die Neubürger, irrezuführen und eventuelle Streitigkeiten auf „Störenfriede“ aus Nachbargemeinden abzuwälzen? Durch: „Ich sehe nichts. Ich höre nichts“, zeichnet man sich nicht als Gemeindeoberhaupt aus. Als traurige Tatsache komme ich zu dem Schluss, dass Werte wie Naturschutz (auf der geplanten Baufläche leben vom Aussterben bedrohte Vögel!), die Suche nach anderen regenerativen Energiequellen und CO2-Vermeidung für die Windradbetreiber einen weitaus geringeren Stellenwert besitzen, als ihr Gewinn. Markus Fuchs Rodensteiner Straße 13a 67592 Flörsheim-Dalsheim

Allgemeine Zeitung Alzey, 20.3.2001
„Unruhe von außen“ - Bürgermeister Vogt will Expertenanhörung abwarten
Von unserem Redaktionsmitglied Armin Burkart
Heftig widersprechen die Windkraftgegner den Ausführungen von Matthias Willenbacher, der in Ober-Flörsheim einen weiteren Windpark mit insgesamt 15 Windkraftanlagen errichten möchte (wir berichteten). Nach Angaben von Gerold Pfannebecker, Flomborn, sind insbesondere Willenbachers Angaben in puncto Höhe und Rotorendurchmesser falsch. Aus der Sitzung des Flomborner Gemeinderates sei ihm bekannt, dass die Masten der Ober-Flörsheimer Anlage 120 Meter betragen und näher an die Flomborner und Ober-Flörsheimer Bebauungsgrenze heranrücken sollten. Diesen Darstellungen widerspricht allerdings auch der Ober-Flörsheimer Ortsbürgermeister, Ulrich Vogt. Richtig sei, dass Willenbacher leistungsfähigere Anlagen als in Flomborn aufstellen wolle, die aber nicht über eine Maximalhöhe von 100 Metern reichen sollten. Für die Rotoren sei allerdings ein größerer Durchmesser geplant, wie bei der Flomborner Anlage. Das hatte Willenbacher im Gespräch mit der AZ jedoch bestritten. Während der Abstand der Windräder zur Bebauungsgrenze in Flomborn über zwei Kilometer betrage, sei in Ober-Flörsheim eine Distanz von 1250 Metern vorgesehen. Vogt bedauert insbesondere, dass durch Aktivitäten von außen große Unruhe in seine Gemeinde hineingetragen werde. „Ein Jahr lang hat es hier kaum eine Diskussion gegeben, jetzt wird die Stimmung von außen angeheizt.“ Er zähle nicht zu den Verfechtern der Windkraft, könne anderseits aber auch nicht übersehen, dass der Gemeinde jährlich rund 100000 Mark Einnahmen in Aussicht stehen. „Wenn unsere Bürger aber die Windkraftanlage nicht wollen, dann habe ich damit kein Problem“, versichert das Ortsoberhaupt. Etwas enttäuscht sei er auch von Willenbachers Aktivitäten mit den „Anwesenheitslisten“. „Bisher hat er sich der Gemeinde gegenüber immer korrekt verhalten, seine Sache vertreten, aber auch andere Positionen zugelassen. Die Sache mit den Listen verstehe ich auch nicht“, bedauert Vogt. Jetzt will der Bürgermeister in aller Ruhe die Anhörung der Experten im Gemeinderat und später in der Bürgerversammlung. abwarten Hier erwarte er Auskunft über mögliche Lärmbelästigungen, Beeinträchtigungen des Vogelflugs, Aussagen zum Schattenwurf und der Ausweisung von Ausgleichsflächen bei Aufstellung der Windräder. Bis diese Fragen geklärt wären, hätte der Gemeinderat den Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan ausgesetzt.
Ein Ortsbürgermeister schwärmt von den schönen Zeiten, als es "kaum eine Diskussion gegeben hat..." - J tf-

Allgemeine Zeitung Alzey und Wormser Zeitung 17. 3.2001
Windparkbetreiber muss Prügel einstecken - „Anwesenheitslisten“ gewaltsam entrissen
„Als arglistige Täuschung“, bezeichnet Trude Fuchs von der Bürgerinitiative gegen Windkraft die Vorgehensweise des Windpark-Unternehmers, Matthias Willenbacher. Er hatte in der Bürgerbeteiligung in Ober-Flörsheim „Anwesenheitslisten“ herumgereicht. Die Windkraftgegner behaupten, er wollte die Anschriften und Daten der Widerspruchsführer ... Lesen Sie den Rest von
Willenbachers Märchen und unsere dazugehörige Presseerklärung und einen Leserbrief.

Allgemeine Zeitung Alzey, 16.3.2001
Wer wird der neue Landrat? AZ präsentiert die Kandidaten / Talk mit Schrader, Becker und Lange
Politikverdrossenheit? Davon war im Saal der Flonheimer Adelberghalle nichts zu spüren. Engagiert diskutierten zahlreiche Zuhörer beim AZ-Wahlforum mit den drei Landratskandidaten Hansjochem Schrader, Klaus Becker und Dr. Thorsten Lange über die Zukunftsperspektiven ihres Landkreises.
Von unserem Redaktionsmitglied Kirsten Strasser
Am 25. März wählen die Menschen im Landkreis Alzey-Worms „ihren“ Landrat. Wer wird das Rennen machen? Amtsinhaber Hansjochem Schrader (SPD), 61 Jahre alt? Oder einer der Herausforderer: der Grüne Klaus Becker (48) oder der Liberale Dr. Thorsten Lange (38)? Die Allgemeine Zeitung präsentierte die drei Kandidaten im AZ-Wahlforum. Die Moderatoren Armin Burkart und Thomas Dix fühlten den Bewerbern ums höchste Amt im Kreis auf den Zahn: Wie kann der Tourismus angekurbelt werden? Müssen Winzer neue Wege beschreiten, um ihren Wein erfolgreicher abzusetzen? Das Publikum überließ den AZ-Redakteuren aber nicht allein die Gesprächsführung – lebhaft beteiligten sich die Zuhörer an der Diskussion. Sie forderten die Kandidaten auf, klare Positionen zu beziehen zu den Themen Windkraftanlagen und Tourismus, Gesamtschulen und Ganztagseinrichtungen. Dabei wurde deutlich, welche Sorge den Menschen zurzeit unter den Nägeln brennt: Die Angst, dass Rheinhessen mit Windparks zugepflastert wird.

Wirbel um Windräder Sind sie nützlich oder verschandeln sie die Region?
Die Gegner der Windkraft sind zahlreich vertreten im Publikum. Lautstark machen sie ihrem Ärger über die wachsenden Windparks Luft, schimpfen über die „Verschandelung der Landschaft“. Die Frage an die drei Kandidaten: Wird es künftig noch mehr Windräder im Landkreis geben? „Zuviel des Guten war noch nie gut, das gilt auch für alternative Energieformen“, macht Lange seinen Standpunkt deutlich. „Man muss auf die Bevölkerung Rücksicht nehmen.“ Grundsätzlich befürwortet der Liberale die Windkraft – „wo sie sinnvoll ist. Und in einem Maß, das die Region verträgt.“ Er persönlich finde die Windräder „nicht schön“, gesteht der Grüne Becker, warnt aber davor, die Gebilde nur aus dem ästhetischen Blickwinkel zu sehen. Angesichts der Atomkraftwerke sei die Windenergie das „kleinere Übel“, aber nicht die Alternativenergie schlechthin; „man erprobt im Moment eine ganze Menge.“ Er will verstärkt darauf setzen, dass Energieverschwendung künftig vermieden wird. „Und ich sehe nicht, dass die Zahl der Windräder im Kreis noch wesentlich steigt.“ Ein Landrat könne nicht allein entscheiden, ob Windräder gebaut werden“, betont Schrader. „Es sei Sache der Verbandsgemeinden, Flächen auszuweisen; Windräder gälten zudem als „privilegierte Baumaßnahmen“. „Unsere Zuständigkeit ist es, die rechtlichen Gesichtspunkte zu prüfen. Die Windräder mag er nicht verteufeln. „Aus Gründen des Umweltschutzes und der Ressourcenschonung muss die Nutzung fossiler Brennstoffe zurück gehen.“

Nicht an Grenzen gestoßen Tourismus ist noch ausbaufähig / Zweiturlauber locken
Immer mehr Menschen kommen zum Kurzurlaub nach Rheinhessen, die Übernachtungszahlen steigen. „Stößt der Kreis an seine Grenzen?“, will Moderator Burkart wissen. „Nein“, antwortet Schrader klipp und klar. „Die Übernachtungsmöglichkeiten reichen noch nicht aus, müssen weiter gefördert werden.“ In Sachen Fremdenverkehr sei der Kreis äußerst erfolgreich, betont der Landrat. Sein Erfolgsrezept: „Wein und Tourismus hängen unmittelbar zusammen. Und wir ergänzen das mit Events wie Kräuterwanderungen.“ Das mache sich für die Wirtschaftskraft des Kreises bezahlt. In der Tourismusbranche seien 600 Arbeitsplätze geschaffen worden. „Es lohnt sich also, weiter auf dieses Pferd zu setzen.“ Ganz ähnlich sieht das Thorsten Lange. „Der wichtigste Punkt ist die Verknüpfung des Tourismus mit dem Weinbau.“ Mit der Förderung des Fremdenverkehrs könne eine neue Kundenklientel für die Winzer erschlossen werden. Außerdem gehe der Trend hin zum Zweiturlaub. „Wenn wir unsere Region ins rechte Licht setzen, stoßen wir noch längst nicht an Grenzen.“ Auch Klaus Becker will aufs „Pferd“ Tourismus setzen, um die Wirtschaftskraft zu steigern – und der sollte so „sanft“ wie möglich sein. „Bevor wir Industrie ansiedeln, müssen wir überlegen, wie wir das ausbauen und erhalten, was wir haben – Angebote für Tagestouristen, Naherholung.“ Er plädiert dafür, Fremdenverkehrsämter vor Ort anzusiedeln, um Auswärtigen schnell Ansprechpartner bieten zu können. Außerdem hänge Tourismus eng mit Kultur zusammen. Eine Aufgabe des Kreises könne es sein, eine Kulturkoordination zu betreiben, Veranstaltungen zu planen und zu bewerben.

Besser als Ruf - Image des Weins aufpolieren
Muss der rheinhessische Wein besser werden? Oder wird er nur schlecht vermarktet? Das Image des deutschen Weins sei vor allem im Ausland folgendes: „sweet and cheap – süß und billig“, klagt Lange. Dem müsse gegengesteuert werden – mit einem Forum, bei dem Winzer Hilfe und Partner finden könnten. Rheinhessische Winzer produzierten durchaus Spitzenweine, hebt Hansjochem Schrader hervor. „Wir haben hervorragende Weingüter.“ Mit der „Rheinhessenwein“ sei man mit der Vermarktung auf einem „sehr guten Weg“, sieht der Landrat keinen akuten Handlungsbedarf. „Die rheinhessischen Winzer müssen aber gemeinsam für ihr Produkt werben“. „Beim Wein haben wir es mit einem Genussmittel zu tun“, skizziert der Grüne Becker seine „Weinwerbestrategie. „Wir müssen darauf setzen, dass er ein Naturprodukt mit gesundheitsfördernder Wirkung ist, und unseren Wein mit diesem Prestige versehen.“ Deshalb müsse auch der Öko-Weinbau forciert werden.

Keine Industrie. Statt dessen Mittelstand stärken
Wenn wir eine nachhaltige Entwicklung in unserer Wirtschaftspolitik haben wollen, müssen wir auf kleine und mittelständische Betriebe und die Landwirtschaft setzen“, betont Klaus Becker. Impulse für eine vernünftige Entwicklung, die auch die Interessen der Menschen und der Umwelt berücksichtigt, könnten von der Agenda 21 ausgehen. Er stellt aber klar: „Ich bin weder wirtschafts- noch technik- noch autofeindlich.“ Das Kapital des Landkreises seien seine Flächen, viele junge, qualifizierte Arbeitskräfte und die gute Verkehrsanbindung. Als Landrat würde Dr. Thorsten Lange die Wirtschaftsförderung umstrukturieren und ein eigenes Dezernat einrichten – „um ansiedlungswilligen Unternehmern einen hochrangigen Ansprechpartner zu bieten, von Chef zu Chef sozusagen.“ Wirtschaftsförderung müsse vor allem aktiv betrieben werden: „Man muss auf die Unternehmen zugehen. Mit Bereitstellung von Grundstücken ist es nicht getan.“ In Sachen Wirtschaftsförderung sei der Landkreis bereits auf einem guten Weg, bekräftigt Hansjochem Schrader. Seit 20 Jahren habe sich die Wirtchaftsförderungsgesellschaft bewährt. Schrader will vor allem die Ansiedlung kleinerer und hochtechnologischer Betriebe fördern. „Großindustrie brauchen wir nicht.“
Über diese und die anderen Themen des Abends hätten wir von der BI gerne noch länger mit den Kandidaten diskutiert. Wir sind der sicheren Gewißheit, daß der weitere Ausbau der WKA verheerende Folgen für Mensch und Natur in unserem Raum haben wird -- ob Touristen weiterhin gern z. B. in unsere bald von allen Seiten durch gigantische Windindustrieanlagen eingekesselte Kreisstadt Alzey kommen werden? Unser Appell an den zukünftigen Landrat und alle Politiker lautet: Verhindern Sie den Bau weiterer "Windparks" in Rheinhessen! Armin Burkart kündigte an, daß die Reihe der Podiumsdiskussionen fortgesetzt wird. Huegelland hält dies für eine ausgezeichnete bürgernahe Idee!

Frankfurter Rundschau, 15.3.2001
Bürgerinitiative: Gefahren durch Windkraftanlagen
FLIEDEN. Aus Protest gegen die geplante Errichtung mehrerer Windkraftanlagen hat sich in der Gemeinde Flieden (Kreis Fulda) am Montagabend eine Bürgerinitiative gegründet. Der Sprecher der bereits 90-Mitglieder starken Bürgerinitiative Erhard Schöppner sagte, die Bürger der betroffenen Gemeinden Flieden (Kreis Fulda) und dem direkt angrenzenden Schlüchterner Stadtteil Elm (Main-Kinzig-Kreis) befürchteten durch die riesigen Rotoren der Windräder eine Gefahr für die Flora und Fauna im dortigen Naherholungsgebiet Steinkammer.
Für die Bürgerinitiative sei das Bauvorhaben auch eine "Verschandelung und Schädigung der Landschaft". Das vorgesehene Baugebiet der Windkraftanlagen befindet sich nach Schöppners Angaben direkt im Bereich eines Vogelzugweges und großräumigen Kranichrastplatzes. Die Anwohner der betroffenen Ortschaften kritisierten außerdem die zu erwartende Lärmentwicklung der Windkraftanlagen.
Im Dezember 2000 war bekannt geworden, dass eine Windkraftanlagen-Firma aus Brachttal für 20 Millionen Mark einen Windenergiepark mit mindestens sieben Windrädern mit einer Höhe von jeweils 121 Metern errichten will.
Das Areal auf dem Landrücken zwischen Flieden und Elm war in dem von der hessischen Landesregierung genehmigten "Regionalplan Südhessen" ausgewiesen worden. Windanlagen mit dieser Höhe sind bisher nach Angaben Schöppners nur in Küstenregionen, nicht aber im Binnenland gebaut worden.
Der Bürgermeister von Flieden, Winfried Kress (SPD), hatte sich schon im Januar gegen den Bau der Anlagen auf dem Naherholungsgebiet Steinkammer ausgesprochen und die Bürger zu Protesten aufgerufen.
Wir beglückwünschen Flieden zu seinem klugen und vorausschauenden Bürgermeister! Er möge als Vorbild für Kommunalpolitiker in anderen Gemeinden dienen .... (Gell, was sind wir so zahm heute, Herr .... J tf-

Allgemeine Zeitung Alzey und Wormser Zeitung, 12.3.2001
„Gegen Wind“ bei Beck-Empfang - Landesvater lehnt Diskussion ab
Bur. – Nur sehr kurz war die Begegnung des Ministerpräsidenten am Samstagabend in Alzey mit etwa 30 Windkraftgegnern aus Rheinhessen und dem Donnersbergkreis. „Hallo, schön Sie hier zu sehen“, grüßte der Landesvater zunächst die Protestgruppe, um aber dann wenig Interesse an einer Diskussion zu zeigen. „Die Argumente sind da längst ausgetauscht, das kennen wir alles schon, bitte haben Sie Verständnis“, befand der Landesvater und setzte seinen Weg in die Stadthalle fort, um vor Veranstaltungsbeginn noch einige Minuten zu verschnaufen. Auch die Übernahme des angebotenen Flugblattes lehnte Kurt Beck dankend ab. Immerhin war es der achte Termin, der Kurt Beck am Samstag nach Alzey führte und der Landesvater war seit 8 Uhr ununterbrochen auf den Beinen. Was blieb da der Protestgruppe anderes übrig, als die Transparente wieder einzurollen und im Kofferraum zu verstauen, denn in den Saal durften sie sie nicht mitnehmen. So hat der Appell gegen Windkraft den Adressaten am Eingang der Stadthalle nicht erreicht. Dafür steht er nun auf den Internetseiten der Windkraftgegner. Ein Auszug: „Alle Windindustrieanlagen in Rheinland-Pfalz sind weder ökologisch noch ökonomisch sinnvoll! Windenergienutzung in Rheinland-Pfalz ist gesetzlich verordnete Menschenverachtung und Naturverachtung! Alle Windindustrieanlagen wurden am Gesetz vorbei errichtet“, behaupten die Windkraftgegner weiter. Der Appell endet mit der Aufforderung „die Zerstörung unseres Lebensraumes, unserer Heimat, sofort zu beenden. Ähnliche Aufforderungen enthielten auch die Flugblätter. „Windräder verhunzen unsere Heimat, sie verhindern keine Klimakatastrophe“, so die Windkraftgegner.
Bemerkung: Unsere Flugblätter enthalten ausführliche Informationen, in dem Bericht wurden nur einige wenige unserer auch auf dieser Internetseite näher erläuterten Argumente aufgeführt. Übrigens nahm Ministerpräsident Beck unseren verkürzt zitierten Appell (kein Flugblatt) entgegen und reichte ihn an einen seiner begleitenden Mitarbeiter weiter. Wir haben keinen Zweifel daran, daß ein um das Wohl seiner Landeskinder besorgter Landesvater sich der Sache annehmen wird und freuen uns über das Interesse der Presse an unserer Arbeit. (Anmerkung am 2.1.2004 - 3 Jahre später: Es hat sich gezeigt, daß der sogen. "Landesvater" - sehr besorgt um das Wohl einiger Windradfuzzis - ausgesprochen stiefväterlich mit "seinem" Land und "Landeskindern" umgegangen ist. (Siehe dazu u.a chronologie.htm, besonders im Jahr 2002)

Allgemeine Zeitung, 10.3.2001
Weit über dem Durchschnitt - Gästezahlen in Rheinhessen steigen weiter
Ein Plus von 14,5 Prozent
jk. RHEINHESSEN – Der Aufbruch der Touristenregion Rheinhessen in das dritte Jahrtausend könnte sich unter keinen besseren Vorzeichen vollziehen: .

Allgemeine Zeitung, 10.3.2001
Zu unserem Bericht "Weiterhin keine Entwarnung für die Umwelt, Minister Trittin stellt Jahresbericht für 2000 vor" melden sich kundige Leser zu Wort.
Stoppt den Windradwahn
"Erste Auswirkungen des Klimawandels sind dem UBA-Bericht zufolge auch schon in Deutschland zu spüren: Schneeglöckchen blühen früher, Waldbäume treiben eher aus." - So ein Quatsch!
Warum heißen Schneeglöckchen wohl Schneeglöckchen? Weil sie neben Winterling, Winterjasmin und Christrosen seit Menschengedenken "Frühblüher" sind. Die alljährlich unterschiedlichen Beobachtungen des Blühbeginns sagen lediglich etwas über das wechselnde Wettergeschehen, aber absolut nichts zur langfristigen Klimaentwicklung aus.
Die Zeitungsmeldung vergaß, dass das Umweltbundesamt insbesondere beim Flächenverbrauch und beim Lärm steigende Belastungen ausgemacht hat, und Trittin wegen der Zunahme beim Ausstoß des "Treibhausgases Kohlendioxid (CO2)" die Energieversorger aufforderte, verstärkt moderne, hochwirksame Kraftwerke einzusetzen. Ungeachtet der Erkenntnisse des Umweltbundesamtes wird weiterhin eine Flächen verbrauchende, Lärm erzeugende und in keiner Weise CO2-mindernde Technologie wie die Windenergienutzung gesetzlich privilegiert und subventioniert. Auf über 12.000 Quadratkilometern Fläche rauben wahllos in der Landschaft verteilte, Lärm erzeugende und Schatten werfende, nutzlose Windindustrieanlagen den lärmgestressten Menschen die Erholungsräume. Zum Vergleich: Die Landesfläche von Rheinland-Pfalz umfasst 19.853 Quadratkilometer.
Wann wird man Trittins Forderung folgen, den Ausbau dieses unsinnigen Windradwahns stoppen und verstärkt auf moderne, hochwirksame Kraftwerke setzen?
Trude Fuchs, Rodensteinerstraße 13a, Flörsheim-Dalsheim

Die Erde ist kein Treibhaus
Es ist wie schon immer in der Menschheitsgeschichte: Wenn man Irrlehren und Mythen nur häufig und lange genug unters Volk streut, dann werden sie zuerst geglaubt und schließlich zur Gewissheit. So zweifelt heute kein expertengläubiger Politiker mehr daran, dass die Erde ein "Treibhaus" ist, das der Mensch "aufheizen" könne.
Während sich die "Klimaexperten" über die Klimaforschung "goldene Nasen" verdienen, greift die Politik die Katastrophenwarnungen gierig auf, um sich zum "Retter in der Not" aufzuschwingen. Dank der modernen Kommunikationstechnik hat die Wahnsinnsidee, dass man die "Globaltemperatur" konstant halten, ja den "Klimawandel" stoppen könne, weltweit die Gehirne infiziert.
Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass die Erde eben keinem Gewächshaus vergleichbares "Treibhaus" ist. Es ist die Natur höchstpersönlich, die uns tagtäglich die Nichtexistenz des "Treibhauseffektes" beweist - im Tagesgang der bodennahen Lufttemperatur! Die nächtliche Abkühlung ist nur dadurch zu erklären, dass die permanent vom Boden abgegebene infrarote Wärmestrahlung ungehindert durch das "offene Strahlungsfenster" ins Weltall entweichen kann. Wenn morgens die Abkühlung aufhört, dann nur deswegen, weil der Erdboden mehr Energie von der aufgehenden Sonne empfängt als er seinerseits abgibt.
Das Gebilde "Treibhaus" ist nichts anderes als eine gigantische "Globalisierungsfalle" zwecks Umverteilung von Macht und Geld. Das Geld stammt vom Bürger, denn dieser finanziert den globalen Ablasshandel "Ökosteuern für Klimaschutz" und glaubt dabei noch, ein gutes Werk zu tun. Wenn der Bürger aufgeklärt würde, dass alles nur ein riesiger "Treibhaus-Schwindel" ist, dann sollten sich die Herren "Klimaexperten" rasch warm anziehen.
Dr. Wolfgang Thüne, Wormser Straße 22, Oppenheim

junge Welt, 8.3.2001
Die zwei Seiten des Windrads. Naturschutzpolitische Sprecherin der Grünen übt scharfe Kritik an Trittin.
Daß Bundesumweltminister Jürgen
Trittin auf Kosten von Natur und Umwelt mit seiner Windkraftpolitik Atom- und Rüstungskonzerne sowie Großbanken stark begünstigt, wird auch innerhalb der Grünen zunehmend kritisiert. Wie die naturschutzpolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion, die Ostdeutsche Sylvia Voß, gegenüber dem »Raben Ralf«, der Zeitschrift der Grünen Liga Berlin, betonte, teile sie voll und ganz die kritischen Positionen von NABU-Vizepräsident Michael Succow, Träger des Alternativen Nobelpreises. Dieser hatte das deutsche Windkraftprogramm als überspannt und nicht mehr verantwortbar bezeichnet. Der Lärmpegel der Anlagen, die die Landschaft dominieren, kann enorm sein, Vögel und Insekten werden durch Rotoren getötet. - Zum vollständigen Artikel

Allgemeine Zeitung, 8.3.2001 (Ausgabe Oppenheim)
Sturm der Entrüstung im Ratssaal. Eimsheimer Windräder: Prozesslawine angekündigt. Baumann: Demokratische Beschlüsse
EIMSHEIMIm Kreuzfeuer ungebremster Kritik

Allgemeine Zeitung 8.3.2001 (Ausgabe Oppenheim)
Öffentlichkeit gesucht. Klaus Kipper zum Windpark (Kommentar)

Echo (Wochenblatt im Kreis Kaiserslautern), 6.3.2001
Landrat teilt Bedenken der Bürgerinitiative gegen Windkraft
Landkreis Kaiserslautern. Landrat Rolf Künne teilt die Bedenken der Bürgerinitiative gegen die Windkraft. Er vertritt die Auffassung, weitere Anlagen seien nicht mehr verträglich. Das brachte der Kreischef in einem Gespräch mit Vertretern der Bürgerinitiativen in Schallodenbach zum Ausdruck, an dem auch der Bürgermeisterkandidat für Otterberg, Martin Müller, teilnahm.
Zunächst hatte Klaus Kleber als Sprecher der Bürgerinitiative die Situation geschildert. Er äußerte die Befürchtung, die Landschaft solle in Zukunft "scheibchenweise" mit Windkraftanlagen belegt werden.
Vor dem Hintergrund neuer Erkenntnisse, die sich unter anderem auf ein seit Ende Dezember vorliegendes Gutachten über Vogelbrut und Vogelflug stützten, vertrat der Kreischef die Auffassung, dass weitere Anlagen zur Windkraftgewinung nicht mehr gebaut werden dürften. Die von ihm entwickelten Vorschläge zum weiteren Vorgehen fanden - so Künne - die Zustimmung der Gesprächsteilnehmer. Er wolle anstreben, dass die Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd für das überlappende Gebiet in den Landkreisen Kaiserslautern und Kusel ein raumordnerisches Verfahren einleitet, da bereits zwei Anlagen stehen und im Nachbarkreis vier weitere geplant seien. Diesem Ansinnen habe die SPD jedoch bisher ablehnend gegenübergestanden. Kühne: "Durch neue Gutachten, die auch überörtlich von Bedeutung sind, ergibt sich jedoch eine neue Situation!" Daher werde er erneut bei der genannten Behörde vorstellig werden. Zudem erwarte er noch neue Aufschlüsse speziell mit Blick auf die Vogelwelt durch ein weiteres Gutachten, das von der Verbandsgemeinde Otterberg in Auftrag gegeben worden sei. Der Landrat sprach auch die Erstellung eines Flächennutzungsplanes für den in Frage kommenden Bereich an und verwies darauf, dass die Gemeinden durch eine Veränderungssperre die Installierung weiterer Anlagen für eine gewisse Zeit verhindern können.
Bei der Diskussion über die Auswirkungen von Richtlinien des Ministeriums für Umwelt und Forsten sprach sich Künne auch für die Prüfung aus, ob der betroffene Landschaftsbereich als europäisches Vogelschutz- oder sogenanntes FFH-Gebiet ausgewiesen werden könne. Das verhindere ebenfalls den Bau weiterer Anlagen. Der Kreischef versicherte weiterhin, dass er in erneutem Kontakt mit Landrat Hirschberger (Kusel) darauf drängen werde, in dessen Bereich keine neuen Anlagen zu genehmigen. Letztlich wolle er die Bürgermeister des Landkreises in einer Dienstbesprechung eingehend auf die Kriterien hinweisen. Bei einem "runden Tisch" mit Vertretern der Bürgerinitiative und den in der Kreisverwaltung betroffenen Fachbereichen solle die Situation erörtert werden.
Bürgermeisterkandidat Martin Müller sieht, gestützt auf das Gutachten der Gesellschaft für Naturschutz und Ornithologie Rheinland-Pfalz (GNOR) sowie verschiedener Gespräche mit Vertretern der obersten Landespflegebehörde die Anerkennung als europäisches Vogelschutzgebiet für den sichersten, rechtlich möglichen Weg faktisch einen weiteren Ausbau der Windenergie auszuschließen. Zusätzliche Argumente erhofft sich Müller von dem weiteren Gutachen, das der Verbandsgemeinde am 14. März vorgelegt wird. Müller: "Ich werde auch weiterhin mit den Bürgerinitiativen an einem Tisch sitzen und betrachte mich als kompetenten Mitstreiter."
(Fortsetzung)
Der Bürgerinitiative Schallodenbach sei an dieser Stelle herzlich zu ihrem Erfolg gratuliert! Wir bleiben auch am Ball!

Allgemeine Zeitung, 1.3.2001
Windkraft auf den Höhen Ingelheims? Stadtrat befasste sich mit der Thematik
INGELHEIM/VG GAU-ALGESHEIM – In seiner jüngsten Sitzung hat sich der Ingelheimer Stadtrat mit der Voranfrage eines potentiellen Betreibers für fünf Windkraftanlagen am Mainzer Berg beschäftigt. Oberbürgermeister Dr. Joachim Gerhard betonte in der Aussprache über diesen Tagesordnungspunkt dazu, der Gesetzgeber habe durch Erlass entprechender Vorschriften den Bau solcher Anlagen erleichtert. Es werde für die Stadt Ingelheim nicht ganz einfach sein, sich zu wehren. Seiner Kenntnis nach gebe es ähnliche Pläne in Nachbargemeinden Ingelheims über insgesamt mehr als 20 Windkraftanlagen. Gerhard kündigte an, sich mit den anderen Kommunen deswegen in Verbindung zu setzen. Der Stadtrat entschied dann einstimmig, das entsprechende Verfahren für eine Änderung des Flächennutzungsplanes im Bereich Mainzer Berg/Westerberg in Gang zu setzen. Auf Anfrage der Allgemeinen Zeitung bei den jeweiligen Bürgermeistern der Gemeinden Gau-Algesheim, Appenheim und Schwabenheim kristallisierte sich allerdings keine exakte Zahl von geplanten Windkrafträdern heraus. „Dieses Thema haben wir erst in der letzten Ratssitzung thematisiert, so dass sich jetzt die Ausschüsse damit beschäftigen werden“, erklärte Stadtbürgermeister Clausfriedrich Hassemer aus Gau-Algesheim. Sein Kollege Peter Merz aus Schwabenheim meint: „Wir haben keine konkreten Überlegungen zu Stückzahlen oder gar Standorten.“ 1998 habe man allerdings eine Fläche ausgewiesen, die dann jedoch nicht als Sonderbaufläche genutzt werden durfte. Seitdem ist bauplanungsrechtlich keine Anlage in Schwabenheim möglich. „Allerdings sind Vorabfragen von Interessenten gekommen. Wir wollen nun unsere Gemarkung untersuchen lassen, welche Flächen dafür überhaupt in Frage kommen könnten“, so Merz. In Appenheim hat der Rat kürzlich beschlossen, einen Bebauungsplan „Windenergieanlagen“ aufzustellen und gleichzeitig für zwei Jahre eine Veränderungssperre im Außenbereich zu verhängen. In diesen beiden Jahren soll nun geklärt werden, ob Vorranggebiete für solche Anlagen in der Appenheimer Gemarkung ausweisbar sind.
Karl der Große würde sich im Grabe umdrehen! (Falls er nicht selbst daran verdienen wollte)

Allgemeine Zeitung, 28.2.2001
Windkraftanlagen sind unwirtschaftlich und zerstören die Ressource „Landschaft“.
Teure Energie Windkraftanlagen sind nach seriösen betriebswirtschaftlichen Maßstäben doppelt unwirtschaftlich. Trotz staatlicher Subvention, trotz überhöhter Einspeispreise für Windstrom und trotz seiner gesetzlich erzwungenen Abnahme, erreichen die Anlagen im Binnenland aufgrund zu geringem Windaufkommens keine Wirtschaftlichkeit. Die „Rendite“ ergibt sich lediglich aus Verlustzuweisungen zur Steuerminderung. Windkraftanlagen erweisen sich als Nachfolgemodelle von Schiffsanteils- und Bauherrenmodellen. Allein die Hersteller, Planer und Vertreiber haben auf Dauer den Nutzen. Der überwiegenden Mehrheit der Bevölkerung bleiben nur die Schäden: Kosten und die von ihr finanzierten Subventionsmahnmale in der Landschaft! Die zur Durchsetzung der Windenergie nutzlos aufgewendeten Subventionsmittel fehlen der Entwicklung aussichtsreicherer Technologien für die umweltschonende, sichere, ausreichende und dabei ökonomische Stromversorgung einer modernen Industriegesellschaft. Der elektrische Strom aus herkömmlicher Produktion kostet den Versorger durchschnittlich 4,5 Pfennig. Strom speziell aus Windkraftanlagen dagegen 17,8 Pfennig. Das sind Mehrkosten für Windstrom von praktisch 400 Prozent! Leider ersetzen Windkraftanlagen nicht eines der gefährlichen Atomkraftwerke. Ende 2000 erzeugten Windkraftanlagen gerade mal 1,84 Prozent der Gesamtstromerzeugung von 547 Millionen Megawattstunden in Deutschland. Die blinde Hysterie um die drohende Klimakatastrophe bezeichnenden Vertreter des Max-Planck-Institutes als „Lug und Trug“. Die Verantwortung gegenüber den Menschen unseres dicht besiedelten Industriestaates verlangt, dass man die noch wenigen intakten Landschaftsräume als Erholungsraum erhält, und die Menschen nicht vollständig in Asphalt, Beton, Blech und Plastik untergehen lässt. Im übrigen entfliehen viele Menschen den krankmachenden industriellen Ballungsgebieten und verzichten bewusst auf gewisse Bequemlichkeiten der Stadt. Unvermutet werden sie nun von der industriellen Umwelt eingeholt, aber nicht von deren Annehmlichkeiten, sondern ausschließlich nur von deren Negativseiten.
Trude Fuchs, Rodensteinerstr. 13a, Flörsheim-Dalsheim

Allgemeine Zeitung, 23.2.2001
Es wendet sich ein Leser aus Alzey gegen die Verschandelung der rheinhessischen Landschaft durch Windkraftanlagen.
"Zweifelhaft" Die Verschandelung des rheinhessischen Hügelgeländes durch Windindustrieanlagen und Objekte unserer Freizeitgesellschaft hat Ausmaße angenommen, die vielen Heimat- und Naturfreunden nicht gleichgültig bleiben können. Nachdem hektisch pulsierende Lichtdome in Alzey und Wörrstadt schon seit längerer Zeit den Vögeln den Weg durch den nächtlichen Himmel weisen, müssen wir Rheinhessen nun auch tagsüber nicht mehr auf die Segnungen des vermeintlichen Fortschritts verzichten. Wurde unsere Landschaftssilhouette bisher durch Kirchtürme und Weinberghäuser so geprägt, so wird sie zunehmend von bis zu 120 Meter hohen Windkraftanlagen entstellt, deren Monströsität in keinem Verhältnis zu ihrer geringen Energieproduktion steht. Eine herkömmliche WKA erzeugt gerade so viel Elektrizität wie eine E-Lok benötigt, und dies auch nur, wenn der Wind weht. Ob diese hochsubventionierte Art der Stromerzeugung einen effektiven Beitrag zur Deckung des Energiebedarfs eines dicht besiedelten und hoch industrialisierten Landes bietet, ist äußerst zweifelhaft. Unbestritten ist jedoch, dass ein weiterer Ausbau der WKA nicht folgenlos für das Image unserer Weinbauregion bleiben wird, geschweige denn für den Wert von Immobilien. Immer mehr Tagestouristen und auswärtigen Weinkunden klingt die neuerdings oft verwendete Bezeichnung "Toskana Deutschlands" wie Hohn in den Ohren. Es ist sehr zu hoffen, dass die Landschaft um uns bald ebenso engagierte Freunde finden wird wie Fachwerkhäuser, Kreuzgewölbeställe und Natursteinmauern in unseren Gemeinden.
Dr. Helmut Schmahl, Burgunderstr. 3, Alzey

Allgemeine Zeitung, 15.2.2001
Die letzten verbliebenen "Oasen" zwischen den Ballungsräumen sollten nicht durch Windkrafträder zerstört werden, meint ein Leser aus Guntersblum.

Öffentlicher Anzeiger (Bad Kreuznach), 8.2.2001
Wird Wiesenweihe von Windrad bedroht? Fürfelder Rat erteilte sein Einvernehmen zum Bau eines weiteren Windrades auf dem "Köpfchen"
FÜRFELD. Das Einvernehmen zum Bau eines weiteren Windrades auf dem Köpfchen hat der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung erteilt. Auf Grund der positiv beschiedenen Bauvoranfrage habe der Rat keine andere Möglichkeit gehabt, erklärte Bürgermeister Peter Frey. Die Entscheidung wurde in nichtöffentlicher Sitzung gefällt, ich darf deshalb keine Aussagen zu diesem Thema treffen", teilte Ortsbürgermeister Kurt Schmitt auf Anfrage mit. Auch zum von Gegnern der Windkraftanlage vorgelegten Vogelschutzgutachten wolle er nichts sagen. Mit Hilfe eines solchen Gutachtens hatten Anwohner versucht, den Bau eines weiteren Windrades zu verhindern (wir berichteten). "Dieses Gutachten haben nur als die Hofbewohner wohl nur als Joker eingesetzt", meinte Bürgermeister Peter Frey dazu." Laut Gutachten könnte die Wiesenweihe, ein auf der Roten Liste stehender Greifvogel, durch die Windräder eventuell gefährdet werden. Die Wiesenweihe biete wohl genügend Ausweichmöglichkeiten und sei durch die Windräder nicht gefährdet. Nach seiner privaten Einschätzung stellen Windkraftanlagen keine größeren Einschnitte in die Natur dar als Hochspannungsleitungen. Nach einer Vereinbarung zwischen den benachbarten Landkreisen, in dessen Geltungsgebiet, das "Köpfchen" falle, werde es dort nicht mehr als insgesamt fünf Windräder geben. Hätte der Gemeinderat sein Einvernehmen verweigert, so wäre dies ohnehin durch die Kreisverwaltung ersetzt worden", so Frey. Da Schwager der Hofbewohner, Markus Keber, vertrat die Auffassung, dass die Gemeinde den Bau eines weiteren Windrades durch die Verweigerung des Wegerechtes durchaus hätte verhindern können. Keber legte ein ärztliches Attest vor, nach dem wegen der gesundheitlichen Verfassung einer Hofbewohnerin die Aufstellung von weiteren Windrädern strikt abzulehnen sei. (gb)

Öffentlicher Anzeiger (Bad Kreuznach), 6.2.2001
Stimmt der Rat dem dritten Windrad zu? Fürfelder Familie beruft sich auf GNOR-Gutachten
FÜRFELD. Gegen den Bau eines dritten Windrades auf dem "Köpfchen" wehren sich die Bewohner des Biedenthaler Hofes bei Fürfeld erneut. Die Familie argumentiert mit dem Vogelschutz. Rückblick: Vor zwei Jahren waren auf dem "Köpfchen" nahe des Hofs die ersten beiden Windräder errichtet worden. Dagegen wehrten sich die Hofbewohner damals vehement (wir berichteten). Daraufhin ließ Betreiber
Matthias Pravetz seine Windräder in größerem Abstand zum Hof aufstellen: "Das hat mich damals 200 000 Mark gekostet." Vom Hofbesitzer habe er damals nicht einmal ein Dankeschön bekommen, ärgert sich Pravetz. [Er vergißt zu erwähnen, daß die beiden Gittermastanlagen 950 Meter in Hauptwindrichtung vom Hof entfernt ganz besonders "umwelt- und menschenfreundlich" aufgestellt wurden]. Das dritte Rad soll noch weiter vom Hof entfernt aufgestellt werden. Ein schreckliches, mahlendes Geräusch geht von den Rotoren aus", meint Eckhardt Matthern vom Biedenthaler Hof. Er fürchtet, dass sich dieses Geräusch durch den dritten Rotor noch verstärkt. Damals wurde als Argument gegen die Räder die vermutete Gesundheitsgefährdung durch Infraschallwellen genannt. Markus Keber, der sich für die Interessen seines Schwagers Matthern einsetzt, legte nun ein ornithologisches Gutachten vor. "Hätte dieses Gutachten vor zwei Jahren schon existiert, wären die Windräder nie gebaut worden", ist sich Keber sicher. Im Auftrag des Landesamtes für Umweltschutz und Gewerbeaufsicht hat die Gesellschaft für Naturschutz und Ornithologie (GNOR) "Materialien zu Vogelschutz und Windenergie" gesammelt. Gegenstand der Untersuchungen sind die Folgen von Windrädern auf Zug- und Brutvögel. Die Flugschneisen der Zugvögel werden laut Gutachten durch die Räder umgeleitet, was sich negativ auf die Vögel auswirke. Die GNOR will, dass bei der Planung neuer Anlagen Korridore in Nord-Süd-Richtung für die Vögel freigehalten werden, erklärt Tom Schulte von der GNOR. Das von Matthias Pravetz geplante dritte Rad soll jedoch nicht in einem solchen Korridor gebaut werden. Verschiedene Weihenarten brüteten in dieser Umgebung, die Wiesenweihe auch in der Nähe des Köpfchens. Das Gutachten rät, im Abstand von zwei Kilometern von Brutplätzen der Wiesenweihe keine Räder zu bauen. Das Gutachten sagt jedoch nicht, ob die Wiesenweihe tatsächlich von den Rädern gestört wird. Soll er doch auf seinem Gutachten vor Gericht gehen." Investor Pravetz ist sicher, dass die Gegenseite damit keine Chance hat. "Das Gutachten hat keine Rechtsverbindlichkeit und ist nur eine Empfehlung", sagt GNOR-Mann Tom Schulte. Kebers Aussage, dass Windräder doch nicht hätten gebaut werde dürfen, stimme nicht. Am Montag wird im Fürfelder Rat entschieden, ob die Gemeinde dem dritten Rad zustimmt "Wenn wir ohne Grund kein Einvernehmen erteilen, könnte die Gemeinde mit Schadensersatzklagen konfrontiert werden", sagte Ortsbürgermeister Kurt Schmitt. (gb)

die tageszeitung (taz), Ausgabe Bremen, 27.12.2000
Windkraft: das große Flattern in der Nordsee
Windkraft an Land ist tot - es lebe die Windkraft auf See! Planungen von Off-shore Windkraftanlagen boomen an der deutschen Küste / Ob diese ökologisch und wirtschaftlich sinnvoll sind - diese Antwort weiß ganz allein der Wind - zum vollständigen Artikel

Allgemeine Zeitung Alzey, 8.9.2000
Windräder versperren Blick auf Reben - Altstadtverein wendet sich gegen Bau weiterer Anlagen / Zwei neue Standorte ausgewiesen
Wulf Kleinknecht, Vorsitzender des Altstadtvereins Alzey: "Wir sehen die Gefahr einer Entstellung und Zerstörung des malerischen rheinhessischen Landschaftsbildes", denkt Kleinknecht, der immer wieder Anrufe von Besuchern der Stadt erhält, die ihr Unverständnis über die zunehmende Zerstückelung Rheinhessens ausdrücken. "Wenn wir weiter an dem Ausbau des rheinhessischen Tourismus Interesse haben, können wir unsere Landschaft nicht in allen Blickrichtungen verstellen und optisch zerreißen lassen", so Kleinknecht. - zum vollständigen Artikel

Kommentar (Allgemeine Zeitung 8.9.2000)
Wildwuchs eindämmen. Von Simone Stier.
Wohin man den Blick auch wendet, Windkraftanlagen fallen überall in Rheinhessen ins Auge. Bis zu 100 Meter ragen die bedrohlich wirkenden Betonsäulen in die Luft, stellen die sanfte Hügellandschaft in ihren Schatten. Und wer in der Nähe eines solchen Windrades lebt, weiß, dass die Rotorblätter der Anlagen beachtlichen Lärm entwickeln. Die Windkraftanlage ist eben kein Schmuckstück, sondern dient einem Zweck: Der Erzeugung regenerativer Energie. Strom auf umweltverträgliche Art und Weise zu erzeugen, ist sinnvoll und wichtig. Auch wenn diese Alternative teurer als der Strom aus dem Atomkraftwerk. Und Betreiber sowie Erbauer der Anlagen viel Geld mit ihrem Öko-Strom verdienen.
Denoch sollten die Verantwortlichen den Bau der Windräder genau im Auge behalten und Plätze zur Errichtung neuer Anlagen nur nach strenger Prüfung vergeben. Damit Rheinhessen nicht zum hässlichen Windpark mutiert.
Lesen Sie auch, was der Erste Vorsitzende des Altertumsvereins für Alzey und Umgebung - Verein für Geschichte und Kunst - zum Thema schreibt.

Allgemeine Zeitung Alzey, 15.7.2000
Alzeyer Allerlei - Namen, Nachrichten, Notizen: Gesammelt von Armin Burkart
Farbenlehre
Wie man Begriffe wie "Umweltschutz", "Ökologie", und "Park" strapazieren kann. Flattert doch den Alzeyern ein Handzettel ins Haus, dass sie sich am "BürgerWindpark" in Dautenheim beteiligen können. Woher die Betreiber die Unverfrorenheit nehmen, diese hässliche Ansammlung von Gestängen als Park zu bezeichnen, das will mir nicht in den Kopf. Es tut mir leid, auch mit Blick auf die Andersdenkenden in Sachen Windkraft: Wer von der Erbes-Büdesheimer Höhe aus den Blick in Richtung Süden und Osten wandern lässt, wird es schwer fallen, die Ansammlung dieser technischen Monster noch als "Park" zu bezeichnen.
Apropos BürgerWindpark: Die Mehrzahl der Dautenheimer dürfte die Dinger zum Teufel wünschen und sich einen solchen darum scheren, ob ihr Strom gelb oder blau ist. Und grün wird er im ökologischen Sinn mit den Windkrafträdern nicht. Die Ökobilanz dieser Stromerzeuger ist negativ.

Auch Windkraftanlagen sind nicht für ideologische Grabenkämpfe geeignet, denn in Maßen erscheinen sie sinnvoll. Allerdings das Maß an dem, was unsere Landschaft an Windkrafträdern verträgt, ist schon lange voll.

Wormser Zeitung, 4.4.2000
Seltene Vögel sollen in Ruhe brüten können — Windkraftanlagen: Monsheimer VG-Rat belasse Negativ-Klausel im Flächennutzungsplan / Auf Gutachten warten
VG MONSHEIM -In der Verbandsgemeinde Monsheim dürfen auch künftig keine Windkraftanlagen gebaut werden. Der VG-Rat entschied im Rahmen der 2. Fortschreibung des Flächennutzungsplan die so genannte "Negativdarstellung" im Plan zu belassen. "Ich bin froh, dass wir nicht kritiklos in die Windkraft-Euphorie eingestimmt haben", bilanzierte Verbandsbürgermeister Michael Kissel (SPD) in der jüngsten Sitzung des VG-Rates (die WZ berichtete).
Im Rahmen der Anhörung der "Träger öffentlicher Belange" hatte die Planungsgemeinschaft Rheinhessen-Nahe gefordert, das in der VG für die Windkraftnutzung in Frage kommende Gebiet auf dem Mölsheimer Plateau "nachrichtlich" zu übernehmen. Eine Abwägung, ob die Nutzung des Gebietes als Fallschirmabsprungzone und die Existenz von Bodenbrütern die Aufstellung von Windkraftanlagen ausschließen, hält die Planungsgemeinschaft "derzeit weder für machbar noch rechtlich vertretbar".
Ein Gutachten zu den Brut- und Mausergebieten und dem Vogelschutz, das beim Landesamt für Umweltschutz in Auftrag gegeben worden sei, liege noch nicht vor. Die Ergebnisse des Gutachtens sollen laut Planungsgemeinschaft in die Gesamtfortschreibung des Regionalen Raumordnungsplanes einfließen; erst dann könne entschieden werden, "ob und in welcher räumlichen Abgrenzung die Windenergienutzung mit dem Vogelschutz vereinbar ist".
Die Fallschirmabsprungzonen beeinträchtigen die Eignung der Fläche für Windkraft und stellen einen hohen Konflikt dar", schreibt dagegen die VG in ihrer Stellungnahme. Auch die Kreisverwaltung sehe die Fläche als nicht gut geeignet für eine Windenergienutzung an.
Von einer Ausweisung wären hochgradig gefährdete Bodenbrüter der Arten Kornweihe, Wiesenweihe und Rohrweihe betroffen, die höchst störungsempfindlich seien, heißt es in der Stellungnahme weiter. Die beiden ersten Arten seien in Rheinland-Pfalz sogar vom Aussterben bedroht. Beim Bau von Windkraftanlagen könnten die erforderlichen Mindestabstände zu Brut- und Rastplätzen nicht eingehalten werden. Nach Aussagen von Windkraftanlagen-Planern seien aufgrund der Netzkapazitäten derzeit zudem gar keine weiteren Anlagen anschließbar.
Diese Argumente schließen nach Meinung der Verwaltung eine Windkraftnutzung im Westen der VG derzeit aus. Der Osten sei unter anderem wegen des fehlenden Windes sowieso nicht gut geeignet. Da sich die verschiedenen Träger öffentlicher Belange in ihren Aussagen teilweise widersprechen, will die VG nun ein "einheitliches Ergebnis" der Eignung abwarten. Solange soll die Negativdarstellung im Plan bestehen bleiben.

Allgemeine Zeitung Alzey, 9.3.2000
Zweifel an der Rechtmäßigkeit des Windparks
Pfannebecker kritisiert Baugenehmigung als voreilig erteilt / Kreisverwaltung bestreitet Vorwurf
Flomborn. - Ober-Flörsheims Antrag an die Verbandsgemeinde, Teile der Gemarkung als Sonderbaufläche auszuweisen, entfacht wieder die Diskussion zwischen Befürwortern und Gegnern der Windparks auf dem Hochplateau. Der Widerstand reicht so weit, dass die Rechtmäßigkeit der bestehenden Anlage in Flomborn angezweifelt wird.
"Die Bürger wurden vor vollendete Tatsachen gestellt", moniert der Flomborner Gerold Pfannebecker, weil seines Erachtens der Bau des Windparks von der Kreisverwaltung genehmigt worden ist, ohne die gesetzlich vorgeschriebene Rücksicht auf den Vogelschutz zu nehmen. Dr. Schmitt vom Bauamt weist dies von sich. Die Naturschutzverbände hätten seinerzeit keine Bedenken geäußert.
Es hätte nur einen vagen Hinweis gegen, dass in dem Dreieck Pfrimmtal, Bundesstraße 271 und Kaiserstraße seltene Vögel vorkämen. "Die vage Kenntnis reicht aber nicht aus", die Baugenehmigung zu verweigern, sagt Dr. Schmitt, von der Rechtschaffenheit des Verfahrens überzeugt: "Bisher ist von offizieller Seite noch kein Vorwurf an uns herangetragen worden."
Massiv beschwerte sich allerdings Gerold Pfannebecker. Bis zur Umweltministerin gingen Briefe, in denen er die Praxis der Verbandsgemeinde und der Kreisverwaltung kritisierte und sich für die Belange der Bodenbrüter Rohrweihe, Wiesenweihe und Kornweihe einsetzte. Martinis Mitarbeiter Matthias Schneider bestätigte im September vergangenen Jahres die Bedeutung der Flomborner Höhe, entsprechende Informationen hätten zum Zeitpunkt der Teilfortschreibung des regionalen Raumordnungsplans für den Bereich Windenergie aber "leider noch nicht vorgelegen". Ein vom Steuerzahler zu finanzierendes Gutachten sei in Auftrag gegeben und wird voraussichtlich noch in diesem Frühjahr veröffentlicht.
Dieses Gutachten hätte bereits vor Erteilung der Baugenehmigung am 8. Oktober 1998 eingeholt werden müssen, klagt indessen Pfannebecker ein. Er beruft sich auf eine Broschüre der Planungsgemeinschaft Rheinhessen-Nahe vom Juni 1998, in dem das betreffende Gebiet für Zugvögel und die Bodenbrüter als bedeutsam eingestuft worden ist. "Diese Informationen musste die Kreisverwaltung doch haben", findet der Flomborner. Dem pflichtet Dr. Schmitt bei: "Wir haben das Heft gelesen, den Inhalt aber anders gewertet." Und zwar seines Erachtens so, dass es rechtlich einwandfrei ist.
Auf die Möglichkeit, gegen die Erteilung der Baugenehmigung Widerspruch einzulegen, verzichtete Pfannebecker, der bei einer Eingabe fünf Monate auf Antwort der Kreisverwaltung warten musste. Die entschuldigte sich damit, dass die Verbandsgemeindeverwaltung wegen einer fehlenden Stellungnahme angemahnt werden musste und die Vor- und Nachbereitung der Kommunal- und Europawahl eine frühere Reaktion verhinderten. Aus solchen Vorgängen folgert Pfannebecker, dass die Verwaltung auf Zeit gespielt hat, Zeit, um in Sachen Windpark vollendete Tatsachen zu schaffen.
Derweil äußert sich der Ornithologe Simon vom Landesumweltamt in Oppenheim im Sinne von Pfannebecker. "Wenn man uns gefragt hätte, wir hätten den Windpark abgelehnt", sagt der Experte. Ob dies an der Entscheidung etwas geändert hätte, steht auf einem anderen Blatt. Das Umweltamt hat nur Gutachter-Funktion. Zwischenzeitlich hat es der Kreisverwaltung die Empfehlung gegeben, die Anlage nach der Abschreibungsfrist zurückzubauen. Pressesprecher Gerd Plachetka vom Umweltamt: "Aus Naturschutzsicht sind die Dinger verwerflich."

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