Umweltfonds
Nicht immer ist Öko drin, wo Öko draufsteht
Wer Anteile eines Umweltfonds kauft, muss zumindest sicher sein, dass sein Geld weder in Rüstungsgeschäfte oder in die Atomenergiebranche fließt noch die Freisetzung gentechnisch veränderter Pflanzen fördert. Von einem Drittel aller Fonds wird zumindest eines dieser drei Kriterien nicht oder nur unzureichend berücksichtigt. So kommen beim Oppenheim Topic DJ Sustainability-Fonds Unternehmen nur dann nicht in den Fonds, wenn sie mehr als die Hälfte ihres Umsatzes mit Rüstungsgütern oder Waffen erwirtschaften. Auch Firmen der Kernenergiebranche sind beim Oppenheim-Fonds nicht ausdrücklich ausgeschlossen. Beim Focus-Fonds von Invesco sieht es noch miserabler aus: Dort sind weder Rüstungs- noch Atom- oder Gentechnikfirmen ausgeschlossen. Quelle: http://www.oekotest.de/suche/ergebnis.asp?N=10265
Die ausführlichere Studie Umweltfonds im Vergleich gibt es für 39 Mark beim Öko-Institut, Postfach 6226, 79038 Freiburg; Tel. 0761-45295-24.Bei Naturstrom Euphorie:
Frankfurter Ökobank steht vor dem Aus - berichtet das Darmstädter Echo heute wie folgt:
»FRANKFURT (dpa). Die genossenschaftliche Ökobank Frankfurt muss wegen Millionenverlusten ihr Bankgeschäft aufgeben. Es soll ausgegliedert und an die BAG Bankaktiengesellschaft Hamm übertragen werden, die dem Genossenschaftsverbund angehört. Das bestätigte gestern eine Sprecherin der 1988 gegründeten Ökobank. "Die BAG Hamm ist eine Zwischenlösung. Wir wollen einen Partner finden, der die Ökobank übernimmt", hieß es. Die Vertreterversammlung der Bank soll am 30. Juni über die Ausgliederung entscheiden. "Aus eigenen Mitteln könne das Geschäft nicht weitergeführt werden. Für 1999 und 2000 seien Wertberichffgungen von 17 und 13 Millionen Mark vorgenommen worden. Grund seien unter anderem drei Kreditausfälle von insgesamt zwölf Millionen Mark für ökologische Bauprojekte. Die Ökobank musste deshalb den Sicherungsfonds der Volks- und Raiffeisenbanken in Anspruch nehmen. Formal soll die Ökobank-Genossenschaft trotz des Fiaskos im Bankgeschäft weiter bestehen.«
Anmerkung: "Viele machen nur Wind, wir nutzen ihn". Mit diesem Slogan preist die Ökobank ihr WKA-Beteiligungsangebot "Windenergiefonds Borsum-Ahlerstedt" an. Mit zwei Standorten der Windpark Borsum GmbH & Co. KG und der Windpark Ahlerstedt GmbH & Co. KG offeriert sie 25 Windenergieanlagen des Typs ENERCON mit einer Nennleistung von zusammen 45 Megawatt. Ob eine Stromerzeugung per Windkraftanlagen wirklich ökologisch ist, wird nicht hinterfragt, einfach hingenommen, weil das Erneuerbare-Energien-Gesetz es halt ermöglicht und eine interessante Rendite einspielt.
Ökovision
Können Wind- und Solarstromanlagen sich durch eigene Kraft am Markt behaupten? Gibt es bei Aktionären die Umwelt- und Sozialverträglichkeit vor Gewinnmaximierung?
Millionen-Schwindel mit Öko-Projekten: »In einem der größten Fälle von Anlagebetrügerei der vergangenen Jahre hat die Staatsanwaltschaft München I jetzt Anklage gegen vier Verantwortliche der Wirtschaftsanalyse und Beratungs AG (Wabag) er hoben. Der Firmenverbund mit Sitz in Oberhaching soll bundesweit Tausende von Kapitalanlegern und die öffentliche Hand um insgesamt rund 190 Millionen Mark betrogen haben...« SZ vom 21.04.2001 - München
Anlagebetrüger unterwegs18.06.01 Weltmeister: »Deutschland ist das Land der Megawattanlagen. Die durchschnittliche Leistungsgröße der neu errichteten Anlagen hat sich in den letzten Jahren vervielfacht und beträgt inzwischen über 1.200 Kilowatt. Der Grund für diese Entwicklung: Mit steigender Anlagengröße sinkt der Kilowattpreis für den erzeugten Windstrom. Zudem werden die guten Flächen für Windkraftanlagen in Deutschland langsam knapp. Denn trotz vergleichbar schwacher Windverhältnisse ist Deutschland in Sachen "Wind" Weltmeister. Allein im Jahr 2000 wurden zwischen Nordsee und Alpen über 1.600 Megawatt Windkraftleistung installiert. Das entspricht 37 Prozent des weltweiten Neubaus« - informiert das IWR am 15.06.2001.
Anmerkung: Ist das nicht eine spezifische Art des Doping - trotz schwacher Windverhältnisse Weltmeister zu sein?