Die Unterschriftenlisten wurden in der Region sowie den Nachbargemeinden von Ober-Flörsheim gesammelt. Neben Ortsbürgern unterzeichneten auch Gäste und Weinkunden.

Die Unterschriften wurden während eines Zeitraums von fünf Wochen eingeholt. Aufgrund der Ferienzeit konnte leider nur etwa die Hälfte der Bevölkerung erreicht werden.

Die Mehrzahl der Angesprochenen unterzeichnete spontan. Sie zeigten sich in der Regel gut informiert. Hauptgrund ihrer Ablehnung war, daß die Anzahl der vorhandenen Windrotoren die Grenze des Erträglichen erreicht habe. Die Verunstaltung der Landschaft und die Entwertung der Erholungsräume wurde neben dem Vogelschutz als Hauptargument vorgetragen. Etwa ein Drittel der Unterzeichner führte den geringen Wirkungsgrad von Windkraftanlagen, deren negative Ökobilanz, die "gesetzlich verordnete Verteuerung des Stroms" sowie die Verschwendung öffentlicher Mittel als Begründung ihrer Ablehnung an. Bürgerinnen und Bürger des Zellertales und der Verbandsgemeinde Göllheim (auch Grünstadt) sprachen die Hoffnung aus, daß die epidemieartige Ausbreitung der Windindustrieanlagen ein Ende haben möge.

Bürger und Bürgerinnen aus unmittelbar betroffenen Gemeinden wiesen auf die (zu befürchtende) erhebliche Minderung der Wohn- und Lebensqualität und die Wertminderung ihrer (zum Großteil neuen) Häuser hin. Beachtenswert ist die Tatsache, daß auch Grundstücksbesitzer unterschrieben, auf deren Feld ein Windrad steht bzw. aufgestellt werden soll oder die als Grundstücksnachbarn ihr Einverständnis gaben. Sie erklärten, daß ihnen bei Vertragsabschluß die negativen Auswirkungen der Windindustrieanlegen nicht oder nur unzureichend bekannt waren. Einige Grundstücksnachbarn erklärten, sie stünden der Windenergienutzung ablehnend gegenüber, hätten aber den Gestattungsvertrag unterschrieben, um Konfrontationen mit ihren Nachbarn (und Mitbürgern) zu vermeiden. Bezeichnend ist, daß von 431 Haushalten (mit 1.080 Einwohnern) in Ober-Flörsheim 261 Erwachsene sich mit ihrer Unterschrift gegen die Errichtung von Windkraftanlagen in ihrer Gemeinde (Gemarkung) aussprachen.