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Jagdgegner kündigen regelmäßige Demostrationen an - 30.10.2001
Heilbronn/Berlin (agrar.de) - Die bundesweite 'Initiative zur Abschaffung der Jagd [1]' setzt ihre jüngst in Berlin begonnenen Proteste fort und ruft die Jagdgegner und Tierrechtler aus ganz Deutschland auf, künftig an jedem ersten Samstag im Monat in der Hauptstadt für die Abschaffung der Jagd demonstrieren.
So soll auch kommenden Samstag, an den die Jägerschaft das Hubertusfest begeht, demonstriert werden. Die Kundgebung der Initiative beginnt um 12 Uhr am Adenauerplatz, führt über den Kurfürstendamm und endet mit einer Kundgebung vor
der Gedächtniskirche. Im Anschluss werde den Teilnehmer und Passanten eine vegetarische Hokkaido-Suppe ausgeschenkt.
Kurt Eicher, Studiendirektor, Biologe und Sprecher der Initiative im SPIEGEL: 'Dem blutigen Freizeitsport fallen jährlich mehr als 5 Millionen Wildtiere in Deutschland zum Opfer.' Zum weltweiten Frieden gehöre auch der Frieden mit den
Tieren.
Links zum Thema Jagd und Wild [2],
Links zum Thema Tierschutz [2].
Links
[1] http://www.abschaffung-der-jagd.de
[2] http://dir.agrar.de/agrar.de/Tiere/Tierschutz/
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Jagd: "Ökoschrot" aus Kalkperlen entwickelt
(aid) - Als Ersatz für Blei in Schrotpatronen sind am Institut für Landbauforschung in Völkenrode Kalkperlen aus der Trinkwasserenthärtung getestet worden. Dieses sogenannte "Ökoschrot" ist absolut umweltfreundlich, hat aber im Vergleich zu Metallschroten wesentlich schlechtere Schusseigenschaften. Es soll nun daran gearbeitet werden, nicht nur das "Ökoschrot" selbst weiterzuentwickeln, sondern auch Modifikationen an Patronen und Waffen zu berücksichtigen. Jährlich gelangen in Deutschland etwa 1500 Tonnen Blei, die aus Sport- oder Jagdmunition stammen, in die Umwelt. Blei ist hochgiftig und kann zu Belastungen des Bodens und des Grundwassers führen oder auch indirekt in die Nahrungskette gelangen, wenn Schrotkugeln von Vögeln, Fischen und Wild aufgenommen werden. In Dänemark und den Niederlanden ist Bleimunition seit 1992 verboten. Momentan kann in Munition Blei durch Stahl ersetzt werden, das jedoch keine zufriedenstellenden Schusseigenschaften hat. aid, Dr. Marion MorgnerJäger, Schäfer, Landschaftspfleger Kooperation zum Erhalt der Kulturlandschaft
Gemeinsame Erklärung
Landschaftspflege, Jagd und Schäferei haben in ihren Zielen viele Gemeinsamkeiten, mitunter kommt es aber auch zu Problemen. Auf der ersten gemeinsamen Fachtagung des Deutschen Verbandes für Landschaftspflege (DVL), des Landesjagdverbandes Bayern (BJV) und des Landesverbandes Bayerischer Schafhalter zum Thema Jäger, Schäfer, Landschaftspfleger von der Konfrontation zur Kooperation am 19. November in Kloster Banz haben Wissenschaftler und Praktiker über Lösungsmöglichkeiten für eine Zusammenarbeit zum Wohl der Natur und Kulturlandschaft diskutiert. Deutscher Verband für Landschaftspflege (28.10.01)"Zum Schaden von Fauna und Flora"
Windrotoren und Wild:
Wofür und warum verspricht ein Windparkbetreiber der örtlichen Jagdgesellschaft jährlich 200 DM pro Windkraftanlage "Schadensersatz" (bei 14 Anlagen = 2.800 DM/Jahr), wenn doch aufgrund mangelnder Habitate kaum Tierarten vorhanden sind, deren "geringfügige bis fehlende und keinesfalls erhebliche Beeinträchtigung" außer Frage steht? (27.10.01)Aus der Erfahrung der Jägerschaft werden wildlebende Tiere durch die überdimensionierten Windindustrieanlagen, die kilometerweit Lärm, Lichteffekte wie Schattenschlag und Discoeffekt, sowie luft und bodengetragene Infraschallwellen verbreiten, empfindlich beunruhigt und gestört. Das führt u. a. dazu, daß das Wild in benachbarte Reviere vertrieben wird und sich dort anhäuft. Daraus entstehen massive Interessenkonflikte zwischen Landwirten und Jägern über Wildschadensersatz (siehe Eppelsheim und Gundersheim Schäden durch Rehwild, von Hochborner und Flomborner Windrotoren vertrieben. Jäger sprechen sich gegen die Änderung eines Flächennutzungsplans zugunsten von Windrotoren als mögliche Folge eines Raumordnungsverfahren aus:
Windindustriepark beeinträchtigt die Jagdausübung und schadet wildlebenden Tieren
Die Errichtung eines weiteren Windindustrieparks auf der Hochebene ist aus Gründen des Natur- und Landschaftsschutzes (mit Verweis auf die Erkenntnisse des BfN "Projektgruppe Windenergienutzung") sehr bedenklich. Weitere negative Folgen für unsere Gemarkungen und Reviere sind vorprogrammiert. Schon jetzt häuft sich das von Hochbornern und Flombornern Windrotoren vertriebene Wild (insbesondere Rehwild) in unseren windrotorfreien Gemarkungen. Daraus entstehen massive Interessekonflikte zwischen Landwirten und Jägern bzgl. Wildschadensersatz.
Durch die monströsen Industrieanlagen werden wildlebende Tiere gefährdet und vertrieben. Kilometerweit wahrnehmbare Geräusche, Lichteffekte wie Schattenschlag und Discoeffek, beunruhigen und stören die wildlebenden Tiere erheblich. Eine besondere Rolle dürften dabei die von den Großtechnologie-Anlagen ausgehenden luft- und bodengetragene Infraschallwellen spielen, deren schädliche Einflüsse auf die Natur (insbesondere aber auch auf den Menschen) bisher nur unzureichend untersucht wurden. Wir befürchten, daß speziell der bodengetragene Infraschall auf Feldhasen, Kaninchen oder den mittlerweile unter Artenschutz stehenden Feldhamster unmittelbar schädliche Auswirkungen hat.
Im Windschatten von Windindustrieparks wurden kleinklimatische Veränderungen und Austrocknungserscheinungen beobachtet. Für Landwirte sind Ernteausfälle, für wildlebende Tiere Verluste von Äsungsflächen und Deckungsmöglichkeiten zu erwarten.
Ferner werden weitere wichtige Habitate, Vogelfluglinien sowie Rastplätze vom Aussterben hochgradig bedrohter Vogelarten durch die Windindustrieanlagen vernichtet werden. Das Landesumweltamt und die GNOR fordern den Rückbau der Windindustrieanlagen bei Ilbesheim und Flomborn, die genau in Lebensräumen hochgradig bedrohter Bodenbrüter aufgestellt wurden, obwohl diese Gebiete von Windrotoren freigehalten werden sollten.
Die Planung vernetzter Biotopsysteme, Bereich Landkreis Alzey-Worms, Ministerium für Umwelt und Forsten, Rheinland-Pfalz, LfUG hält unter Berücksichtigung der Lebensräume von Vogelarten ein Freihalten der Landschaft von Freileitungen und Windkraftanlagen zur Sicherung der Rastplatzfunktion für durchziehende Vögel für erforderlich. - [...] prioritär ist die Sicherung von Offen- und Halboffenlandbiotopen, um die noch vorhandenen Restbestände der typischen wärmeliebenden Tierarten der rheinhessischen Kulturlandschaft zu erhalten."
Das GNOR-Gutachten betont, daß gerade "ausgeräumte Agrarlandschaften" eine hohe, bislang wenig erkannte Rastplatzfunktion für (gefährdete) Zugvögel aufweisen. "Hier ist die innere Qualität der ansonsten intensiven landwirtschaftlichen Produktionsstandorte zu erkennen und ein neuer landschaftsplanerischer Bewertungsansatz für solche Flächen zu fordern. Gebiete mit dem nachweiß traditioneller Rastplätze verdeutlichen, daß Agrarlandschaften zu bestimmten Jahreszeiten besondere Funktionen (Rast-, Nahrungs-, Ruhe-, Sammel-, oder Mauserplatz) bieten und dann für Zugvögel höchst attraktiv sind. Der Verlust von Rastflächen bedeutet einen in seiner Auswirkung noch nicht abzuschätzenden erheblichen Eingriff in das endogen gesteuerte circannuelle Zugprogramm von wandernden Vogelarten." In Hinblick auf Artikel 4 der EU Vogelschutz-Richtlinie und die dort im Anhang I besonders geschützten Arten, verweisen wir auf weitere, in der GNOR-Untersuchung nicht erwähnte Zugvogelarten.In Niedersachsen erregen sich GRÜNE Gemüter, daß Landesmittel für Studie über "Windkraft und Niederwild" verschwendet wurden: "Ernsthafte Zweifel am Wert einer von der Landesregierung mitfinanzierten Studie über den "möglichen Einfluss von Windkraftanlagen auf ausgewählte Niederwildarten" haben die Landtagsgrünen geäußert. Die Erkenntnisse ständen in keinem Verhältnis zum betriebenen Aufwand und zu den Kosten, sagte die Fraktionsvorsitzende Rebecca Harms am Dienstag (heute) in Hannover.
Die vom Institut für Wildtierforschung an der Tierärztlichen Hochschule Hannover durchgeführte Untersuchung kam im Frühjahr 2001 nach dreijähriger Arbeit zu dem Ergebnis, dass von Windkraftanlagen keine negativen Auswirkungen auf die Tiere ausgehen [wir berichteten: Windmühlen stören Meister Lampe nicht]. Als "Zielarten" waren Rehwild, Feldhase, Rotfuchs, Rebhuhn und Rabenkrähen Untersuchungsgegenstand. Auftraggeber war die Landesjägerschaft. Mittel dafür wurden vom hiesigen Landwirtschaftsministerium als "Jagdforschung" zur Verfügung gestellt. Es ist von einem Landesanteil von rund 250.000 DM die Rede. [...] Harms sieht in den Forschungen, bei denen unter anderem mit "einem terracottafarbenen Knetei, welches mittels einer dünnen, transparenten Angelschnur an einem im Boden versenkten Hering befestigt" ist (Zitat Abschlussbericht) gearbeitet wurde, ein "großes Windei".
"Das Geld ist verschwendet. Dass sich Fuchs und Hase auch unterm Windrad gute Nacht sagen, ist dafür eine zu dünne Erkenntnislage", kritisierte die Grünen-Politikerin." Eben dieser Ansicht ist auch ein Wildmeister aus Mechernich in der Eifel. Auch er hält nichts von dieser Auftragsuntersuchung und stellt seine Erfahrungen und Kenntnisse dagegen. (27.10.01)Jagd und WKA?
Ansprüche der Jagdpächter..
KurzfassungNewsletter vom Ministerium für Umwelt und Forsten.
Mainz, 31. Oktober 2001
Forstwirtschaft
Forstministerin Margit Conrad warb für Wild und Burgunder aus Rheinhessen Herbstzeit, Wildbretzeit. Zeit auch für einen trockenen Spätburgunder. Von all diesen lukullischen Kostbarkeiten gab´s im Haus des Deutschen Weines in Mainz reichlich. Unter dem Motto "Wild und Burgunder aus Rheinhessen" hatten das Ministerium für Umwelt und Forsten, der Verein Rheinhessenwein e.V. und die Rheinhessen-Information GmbH Journalisten eingeladen, um sie von der Qualität dieser heimischen Spitzenerzeugnisse zu überzeugen. "Wir wollen mit dieser kombinierten Wein- und Wildprobe auf zwei typische Produkte der Region Rheinhessen aufmerksam machen. Der Reiz liegt dabei in der gemeinsamen Präsentation. Denn wem fiele beim Genuss eines Wildgerichts nicht ein guter Tropfen Wein ein und umgekehrt?", sagte Forstministerin Margit Conrad bei der Begrüßung der rund 35 Gäste, unter ihnen Hansjochem Schrader, Vorsitzender des Vereins Rheinhessenwein e.V. und Landrat des Kreises Alzey-Worms.
Nach Conrads Worten fügte sich diese Präsentation gut in die Wildbretinitiative der Forstverwaltung und des Landesjagdverbandes Rheinland-Pfalz ein. Deren Ziel ist es, den Absatz des Wildes auch langfristig zu sichern und die Produktlieferkette vom Jäger zum Verbraucher zu optimieren.
Pro Jahr kommen in Rheinland-Pfalz mehr als 70.000 Rehe, rund 40.000 Wildschweine, 4500 Stück Rotwild, 1000 Stück Dam- und Muffelwild, 14.000 Hasen, 12.000 Wildenten und 4000 Fasane zur Strecke. Deren Marktwert liegt bei insgesamt rund 18 Millionen Mark. "Mit dieser Jahresstrecke nutzen die Jäger das Wild nachhaltig. Das heißt, sie schöpfen lediglich den Zuwachs ab, um die Population auf einem verträglichen Maß zu halten. Dazu besteht eine gesetzliche Verpflichtung, um Schäden in der Landwirtschaft und im Wald durch das Wild möglichst zu verhindern", sagte Forstministerin Margit Conrad.
Sie pries Wild als naturnahes und gesundes Nahrungsmittel an: "Wild wird nicht gemästet, es gibt keine Massentierhaltung, die Wildtiere führen ein artgemäßes Leben in völliger Freiheit, und am Ende ihres Lebens finden sie in der Regel einen schnellen Tod durch den gezielten Schuss des Jägers."
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