DIE FROHE BOTSCHAFT!  NR. 6 - 20.7.2001
http://www.maxeiner-miersch.de/

Katastrophen
RETTET DIE BIENEN
In einer Presserklärung des Naturschutzbundes NABU zur Bonner Klimakonferenz heißt es: "Mildere Winter ließen außerdem immer mehr Arten in unseren Breiten überwintern, was zu Beginn der Brutperiode neue Konkurrenz um knapper werdende Lebensräume mit sich bringe. Als deutliche Reaktion auf den Klimawandel sei auch die Ausbreitung ursprünglich südeuropäischer Arten wie des Bienenfressers nach Norden zu interpretieren." Schon seltsam, dass Artenschützer sich über wachsende Artenvielfalt aufregen. Schließlich zeigt sich nur was in der Erdgeschichte immer wieder vorkam: In warmen Klimaperioden steigt die Artenvielfalt, in kalten nimmt sie ab. Ein Phänomen das sich auch in der Artenverteilung auf der Erde widerspiegelt: In den Tropen ist die Vielfalt hoch in den Polargebieten gering.
Der Bienenfresser, ein schöner bunter Vogel, der nur gelegentlich in Süddeutschland brütet, ist auf mittelalterlichen Gemälden häufig zu sehen (damals herrschten wärmere Temperaturen). Er ist also kein Einwanderer aus Südeuropa, sondern ein Rückkehrer, dem es lange Zeit hier zu kalt war. Kleiner Tipp für den NABU: Vielleicht bedrohen die
Bienenfresser ja unsere Bienen (Bienensterben, Honigkrise?). Wer sich den bunten Neuling mal ansehen möchte, findet auf dieser Seite Fotos: http://www.naturfoto-online.de/bienenfresser/bienenfresser.htm

Grüne
VERSTECKT IDEOLOGIEFREI
"Die grüne Umweltbilanz kann sich sehen lassen" schreibt  das Magazin der grünen Bundestagsfraktion (Juni 2001), denn mit der Ablösung der alten Bundesregierung habe einen "umfassenden Kurswechsel in der Umweltpolitik eingeleitet".  Einige dürre Zeilen am Ende des Berichts klären uns dann darüber auf, dass der Hausmüll dank grünem Engagement jetzt "entweder in mechanisch-biologischen Anlagen oder in Verbrennungsanlagen" vorbehandelt werden muss. Ja da schau her. Waren Müllverbrennungsanlagen nicht bis vor kurzem das reinste Teufelszeug?
Offensichtlich hat auch bezüglich der  grünen Glaubenssätze ein umfassender Kurswechsel stattgefunden. Willkommen in der ideologiefreien Zone. Aber warum so versteckt und verschämt?

Landwirtschaft 1
QUOD ERAT DEMONSTRANDUM
Auf dem Bauerntag Anfang Juli in Münster war dir Stimmung wie gewohnt laut und dumpf. Die versammelten Agrarfunktionäre sprachen sich selbst von jeder Schuld an der BSE-Krise frei und buhten wie gewohnt die angereisten Politiker aus. Als Spitzenvertreter aus der Politik kamen diesmal EU-Kommissarin Michele Schreyer, Bundesministerin Renate Künast und NRW-Ministerin Bärbel Höhn. Alle drei grün und weiblich. Echt krass für's zarte Gemüt der Stammtischkrakeeler.
In ihrer Gastrede sagte Künast den Satz: "Was  gut ist für die Natur, ist gut für den Landwirt." Da grölte der ganze Saal . . . bis einigen helleren Köpfen aufging, dass genau dies ja der Bauernverband selbst ständig behauptet.  Ups, kann ja mal passieren. (Quelle: SZ vom 7.7.01)

Landwirtschaft 2
MUFFIGE LODENTRUPPE
In Berlin hat sich das Forum Natur gegründet. Die neue Öko-Opposition kritisiert "Überregulierung" und "Ideologisierung" und machte bei ihrer Gründung etliche Fälle publik, wo bürokratischer Verbotswahn den Naturschutz ad absurdum führt. Ihre Kritik hat einen wahren Kern: Statisches Denken und die Menschenfeindlichkeit deutscher Beamter sind ein Ärgernis und schaden der Natur. Doch Forum Natur will nicht nach vorne, sondern zurück: Der deutsche Land- und Waidmann soll wieder
allein über Flora und Fauna herrschen. Die Initiative will die "unterdrückten" Jäger, Angler, Landwirte, Reiter und Golfer im Lande um sich scharen. Als Vorbild dient die englische Countryside Alliance, die gegen das Verbot grausamer Fuchsjagden zu Felde zieht. Schlecht für die Natur, doch gut für Jürgen Trittin. Gegen diese Opposition wirkt er richtig modern und kompetent. (Quellen: WamS, 27.5.01 und Die Welt, 25.5.01)

Kommentare 2
DAS KLIMA MACHT DER MENSCH NICHT ALLEIN
Das kritische Hinterfragen von Hypothesen gehört zum Prinzip der Wissenschaft. Leider gilt dies in der Klimafrage als moralisch unerwünscht. Doch die Skeptiker haben gute Argumente. Kommentar von Dirk Maxeiner.
Zu lesen im Archiv von Die Welt (http://www.welt.de) oder demnächst unter "Standpunkte" http://www.maxeiner-miersch.de

Webtipps 2
http://www.probiotech.fsnet.co.uk/index.htm
Website, die entschieden für grüne Gentechnik eintritt. Auch viele andere Umweltthemen werden mit wenig bekannten Informationen erläutert. Jenseits vom Mainstream.
z. B.: Imagine a coast-to-coast newspaper headline, from The Boston Globe to the Los Angeles Times: "Climate stops changing!" What a story! Nobody would believe it for a minute (especially in Boston). This is why our current obsession with climate change requires more than a cursory glance. If the bizarre idea of a stable climate is so intrinsically newsworthy, why are we currently obsessed by the opposite, the idea of global warming? The reason is simple. While climate change is a reality with which humans have had to cope since Homo sapiens first evolved, global warming, by contrast, is a late-20th century/millennium political construction that tells us more about ourselves than anything about climate.

Buchtipps 7
Ulrich Berner, Hansjörg Streif (Hrsg.)
KLIMAFAKTEN. DER RÜCKBLICK ? EIN SCHLÜSSEL FÜR DIE ZUKUNFT
E. Schweizerbart'sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart 2001
Das Buch stellt ausführlich dar, dass Temperaturschwankungen im Laufe der Erdgeschichte längst nicht immer an die Schwankungen des Kohlendioxidgehaltes in der Atmosphäre gekoppelt waren. Es muss deshalb starke natürliche Ursachen für Klimaveränderungen geben. Eine Botschaft die Klima-Katastrophisten gar nicht mögen. Besonders wenn renommierte Wissenschaftler dahinter stehen. In diesem Fall sind es die Forscher der Bundesanstalt für Geowissenschaften, des Niedersächsischen Landesamtes für Bodenschutz und des Instituts für geowissenchaftliche Gemeinschaftsaufgaben.

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