-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: Hügelland
An: Thomas Finkl
Gesendet: Sonntag, 1. September 2002 13:51
Betreff: Re: Strompreis für Kernenergie


Sehr geehrter Herr Finkl,

was besagt eine einzelne aus dem Zusammenhang genommene Zahl oder Zitat ? - NICHTS!

Erst im Zusammenhang ergibt sich ein Bild: "Man erkennt auf einen Blick, nur die Wasserkraft ist von den erneuerbaren Energien gegenüber dem Strom aus Kohle und Kernenergie wettbewerbsfähig. Stromunternehmen kaufen aus kommerziellen Gründen auf dem europäischen Markt einen preiswerten Strommix aus Wasser-, Kohle- (Gas-, Oel-) und Kernenergie ein. Nicht nur deutscher Atomstrom, sondern auch solcher aus französischen und den unsicheren osteuropäischen Kernkraftwerken wird in das deutsche Stromnetz eingespeist. Aus der Steckdose kommt überwiegend Strom aus Kohle, Wasser und Kernenergie; die Anteile von Sonne, Wind und Biogas sind (und bleiben) vernachlässigbar gering. Die Streiter für "erneuerbare" Energien haben nun die Möglichkeit, bei Stromunternehmen Verträge über Stromlieferungen aus nur "erneuerbaren Energien" für den drei- bis vierfachen Preis des normalen Strommixpreises abzuschließen. Es wäre sehr interessant zu erfahren, wie viele Befürworter der erneuerbaren Energien bereit sind, diese erhebliche Verteuerung für den von ihnen gewollten "grünen" Strom zu zahlen."

Bedauerlicherweise ist es nämlich so, daß die sog. "erneuerbaren Energien" der falsch informierten Bevölkerung lediglich ein "reines Ökogewissen" einreden wollen. Es ist sogar noch viel schlimmer: "Man" macht den Leuten vor, man könne mittels "erneuerbarer Energien" Kernkraftwerke ersetzen ..... Im Grunde genommen basiert die ganze Diskussion auf weiter nichts als Lug & Trug, falschen Versprechungen, vgl. neustes Urteil zu Kaffeefahrten!

Hätten Sie die vielfältigen Beiträge zum Thema Kernkraft im "Hügelland" gelesen, hätten Sie sich diese Mail schenken können: Der Punkt ist nicht Windkraft statt Atom, sondern Windkraft UND Atom. Daran wird letzendlich auch die von Ihnen aufgeworfene Kostenfrage nichts ändern, da wir Unsummen für unsinnige Ideologien verschwenden ....

Mit freundlichen Grüßen

Trude Fuchs


Antwort:

Davon abgesehen, daß Stromsparen soviel bringen würde, wie derzeit alle deutschen Kernkraft produzieren ....

-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: Hügelland
An: HermannNett@gmx.de
Gesendet: Sonntag, 14. Juli 2002 22:35
Betreff: RE: WKA - z. B. Folgekosten der Windenergie


Liebe Windfreunde,

die Folgekosten der Windenergie müssten auch dem letzten Protagonisten dieser Resourcenvernichtung zu denken geben (Zudem prozt die Windlobby, daß sie nach der Automobilindustrie der 2. größte Stahlverbraucher sei!).

Im Vergleich zu Windrädern hat ein modernes, extrem abgasarmes Gas- und Dampfturbinen-Kraftwerk (GuD), wie kürzlich in Mainz/Wiesbaden in Betrieb gegangen, eine Leistung von 400 Megawatt und kostet 300 Mio. Mark. Die Anlage hat einen Wirkungsgrad von über 70 %, bei Windrädern beträgt er in unserer Region 16%. Um die gleiche Menge Strom wie dieses GuD mit Windstromanlagen zu erzeugen, müssten - unter Berücksichtigung des unterschiedlichen Leistungsgrades - 1166 Windräder á 1,5 MW errichtet werden (der Durchschnittswert der vorhanden Windräder in Deutschland ist gegenwärtig 0,76 MW). Dieses Projekt würde die stolze Summe von 3789,5 Mio. Mark oder € 1937,57 Mio. kosten! (1,5 MW Anlagen = 3,25 Mio. Mark). - Zum 12½-fachen Preis hätte man eine absolut unsichere, von den Launen des Windes abhängige, Stromerzeugung mit weniger als einem Viertel des Leistungsgrades eines modernen, umweltschonenden Gas- und Dampfturbinen-Kraftwerkes erkauft.

Weiteres Beispiel:
Leider ist immer noch zu wenig bekannt, dass der Verbraucher für Strom aus Windenergieanlagen aufgrund des betreffenden EEG schlappe 9,1 EURO cent/kWh zahlen muss, etwa das Dreinhalbfache, was der übliche Strom aus den Grundlastkraftwerken zur Zeit kostet.

Dieser Preis muss mit den ca. 2.5 EURO cent/kWh verglichen werden. Es handelt sich hierbei Preise unmittelbar am Ort der Erzeugung wie die die 9,1 cent für Windenergie. Hinzu kommen Einspeisungsentgelt, Ökoabgabe, Konzessionsabgabe, die EEG-Abgaben und die diversen sonstigen Kleinabgaben und die Mehrwertsteuer für den Endverbraucher.

In diesem Vergleich sollen nur die Stromkosten miteinander verglichen werden, die die Netzbetreiber verrechnen, also die Einkaufskosten ohne Mehrwertsteuer und die übrigen Kostenelemente, also die reinen Stromkosten.
Wenn es bei diesen 9,1 EURO cent bliebe, könnte sich vielleicht jemand mit diesem Klimaopfer anfreunden, sofern das Klima dadurch wirklich verbessert werden sollte. In Wirklichkeit zahlen wir alle als Konsequenz der Windenergieeinspeisung Folgekosten, von denen hier nur ein Kostenfaktor herausgegriffen werden soll. Offenbar hat sich von dessen Grössenordnung bisher niemand eine konkrete Vorstellung gemacht.

Da der Wind nur ungleichmässig weht, müssen Reservekapazitäten her, um diese Windlöcher mit Strom aus anderen Quellen zu füllen. Zum Beispiel können dies schnell anlaufende Gasturbinen übernehmen. Oder durch das Hochfahren von Steinkohlekraftwerken oder durch Pumpspeicherwerke erfolgt die Versorgung mit Spitzenenergie, wobei die Pumpspeicherwerke die Umwandlung von Grundlast in Spitzenenergie mit Atomstrom (zum Beispiel schamlos aus französischen oder russischen Atomstrom zu 1 EUROcent) bewerkstelligen.

Die Spitzenergie wird dann für dann 30-40 und mehr EURO cent/kWh verkauft, um bei Windflauten die Bedarfsspitzen abzudecken müssen. Also ganz eindeutig: Wir brauchen heute die Grundlast um dem Wind die Fehlversorgungsspitzen zu nehmen. Wo soll diese Energie sonst herkommen, wenn nicht aus konventionellen Kraftwerken!?!

Die Windverfügbarkeit in NRW & RLP beträgt nur etwa 1100-1200 Stunden pro Jahr, also bei insgesamt 8640 Stunden/Jahr wären das etwa 13-15 % des gesamten Zeithorizonts. In der übrigen Zeit muss der oben genannte Spitzenstrom her, der von den von den Netzbetreibern E-on oder RWE und anderen täglich ausgeschrieben wird. Dieser Spitzenstrom muss die Windlöcher füllen. Was kostet nun dieser Spitzenstrom, der sich der Windenergie direkt zuordnen lässt und von der Windenergie erst verursacht wird.

Diese Frage ist leicht zu beantworten, wenn man die betreffenden Internet-Seiten der Netzbetreiber einsieht. Dort werden die Preisspannen dieser Spitzenstromangebote, die
täglich ausgeschrieben werden, detailliert veröffentlicht. Ein Beispiel mag genügen.
Am 04. 07 .02 wurde E-on von verschiedenen Anbietern ein minimaler Arbeitspreis pro KwH
von 12 EURO cent angeboten und ein maximaler von sage und schreibe 35 EURO cent. Im Ausschreibungszeitraum 01. 12. 2001 - 28. 02. 2001 wurde ein mittlerer Leistungspreis
von 11,93 EURO cent/kW und Arbeitspreise zwischen 8-14.9 EURO cent/kWh verzeichnet.

Preistendenz stark steigend mit zunehmender Windenergieeinspeisung. Bei kritischen Engpasssituationen seien schon bis zu 500 EURO/kWh (!!!!!) verlangt worden, wie die Netzbetreiber verlauten lassen.

Die Preise für Reservekapazitäten sind direkt dem Windstrom zuzuordnen und zeigen uns welche exorbitanten Strompreise als Folge des ungebremsten Windenergieausbaus auf uns noch zukommen werden. Bei den genannten 35 EURO cent/kWh sind wir schon beim Vierzehn- fachen der Strompreise, die im Durchschnitt von den konventionellen Kraftwerken in Rechnung gestellt werden.

Sie können die täglichen Auktionspreise für Resreverkapazitäten zum Beispiel auf den Internetseiten http://www.eon-netz bzw bei den entsprechenden Seiten von RWE, ENBW oder Vattenfall erfahren.

Wenn konventionelle Kraftwerke zunehmend vom Netz genommen werden sollten, die Windkraft grösssere Anteile an der Versorgung übernehmen soll, werden die Reserverkapazitäten immer knapper werden, um die Windkurven (mal weht er, mal nicht) nachzufahren. Die auktionierten Spitzenpreise mag man dann nicht mehr vorstellen.

Sie sollten unbedingt zu Kenntnis nehmen, dass die deutsche Energiewirtschaft bisher weder wissenschaftlich und noch ingenieurtechnisch die sich anbahnenden Versorgungsengpässe und Preissteigerungspotenziale untersucht hat. Mitarbeiter der STAWAG in Aachen sehen zum
Beispiel einen Blackout im gesamten Stromnetz voraus, der zu einer Stromabschaltung von einigen Monaten führen könnte, wie auf einer öffentlichen Diskussion zum Ausdruck gebracht wurde.

Für die, die an den Klimakatastrophenschwindel glauben:
Die theoretische Verdrängung von CO2 durch Windstromeinspeisung ist in Steinkohlekraftwerken 0,85 kg CO2 je kWh (bzw. 0,42 kg/kWh im Kraftwerksmix. Voß, 1999, Kurzfassung, S. 23).

Dies bedeutet eine jährliche CO2-Reduktion von 16,5 Millionen Tonnen (19,38 Milliarden Kilowattstunden X 0,85 kg CO2/kWh).

Dies sind 2 Prozent des energiebedingten CO2-Ausstoßes von jährlich rund 839 Millionen Tonnen (95 Prozent von 883 Millionen Tonnen CO2) "und damit - da CO2 nur zur Hälfte an den Treibhausgasen, entsprechend den CO2-Äquivalenten, beteiligt ist - nur 1 Prozent der Treibhausgase" (nach Binswanger, GAIA 2/99, S. 118).

Statt 1 Prozent im Jahre 2002 sind es
2,6 Prozent im Jahre 2010 (51 Terawatt in 2010 : 19,38 Terawatt in 2002 = 2,6)

Das ZEHNFACHE wäre erreichbar durch Ertüchtigung veralteter Großkraftwerke. Beachten: Dabei schont Windkraftnutzung im Ergebnis keine Ressourcen und reduziert kein CO2.