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05.11. - 09.11.01

Anmerkungen zum jüngsten Stromausfall in Rheinhessen (07.11.01)

An alle, die schmunzeln oder sich ärgern wollen: Seid nett im Internet!

Ein Bilderbuch Sonntagmorgen im November: Ursache des Stromausfalls war ein Kurzschluß in dem großen Umspannwerk in Rosengarten, jenseits des Rheins. Von dort strömt der ganze ("dreckige") "Saft" nach Rheinhessen, wo über 50 Windräder stehen und angeblich zig Tausend Haushalte mit "sauberem, grünem" Strom versorgen "könnten" .... Doch wenn es drauf ankommt, tun sie es nicht!  Das haben wir Rheinhessen nun LIVE erlebt: An einem wunderschönen November Sonntagmorgen - ganz wie aus dem Bilderbuch, kein Lüftlein rührte sich, wattweich umhüllten weiße Nebelschwaden sanft das Hügelland, umwoben Bäume und Windräder, ruhten auf Häusern und Solaradächern und wir warteten auf die so viel und sehr gerühmten, versprochenen Mega Watt. Die Wunder der Technik spendeten uns nicht den energiereichen Saft aus den "unerschöpflichen Quellen" von Sonne und Wind .... 200.000 Kunden in 140 Gemeinden waren froh, daß die 20 Bereitschaftsleute des EWR an diesem Bilderbuchsonntagmorgen im November zuverlässig wie immer eine hervorragende Arbeit leisteten! Ebenfalls zuverlässig berichtete die AZ: Rheinhessen ohne Strom, Kurzschluss: Eine Stunde ohne Strom und Eine Stunde völlig ohne Stromnetz (06.11.01)

An die Landesregierung von Rheinland-Pfalz
Sehr geehrter Herr Ministerpräsident,
sehr geehrte Damen und Herren,
wie geschehen, waren an einem Sonntag Morgen zwischen 8 und 9 Uhr, zu einer Zeit also, in der wirklich wenig Strom gebraucht wird, alle unsere Windrotoren (u. Photovoltaikanlagen) in Rheinhessen nicht in der Lage auch nur einen einzigen Haushalt mit Strom zu versorgen oder die Glocken auch nur einer einzigen Kirche in Bewegung zu setzen.
Dieser außergewöhnliche Stromausfall straft die vollmundigen Aussagen unserer Damen Herren WindstromerInnen Lügen! Wir bitten die Landesregierung von der Illusion Abstand zu nehmen, die sog. Wind- und Sonnenenergienutzung könne in unserem Bundesland einen sinnvollen Beitrag zur sicheren und zuverlässigen Stromversorgung leisten. Wir bitten die Landesregierung, ihr energiepolitisches Programm zu überdenken und neben dem guten alten Stromsparen auf zukunftsträchtige, zuverlässige Technologien z. B. GuD zu setzen.
In Erwartung Ihrer Antwort verbleiben wir
mit freundlichen Grüßen
Ihre BI Rheinhessen-Pfalz
zwischen Rhein und Donnersberg

Fast eine Stunde lang Stromausfall ! Allen unseren vielen Windstromrotoren zum Trotz waren "140 Gemeinden mit 200.000 Kunden in Rheinhessen eine Stunde ohne elektrische Energie."
"Der beim Wormser EWR für den technischen Bereich zuständige Vorstandssprecher Dr. Klaus Werth erklärte gegenüber dieser Zeitung [AZ], dass der Stromausfall Anlass sei, gleich am heutigen Montag mit der Landesregierung in Mainz Kontakt aufzunehmen, damit künftig bei solchen Ereignissen die Bürger sofort über Rundfunk informiert werden könnten. Gerade in diesen politisch sensiblen Zeiten habe er Verständnis für die Anrufe besorgter Bürger. Gleichwohl geht Werth auch davon aus, dass bei einem echten Katastrophenfall die Rundfunkanstalten sofort reagiert hätten. Ein zeitlich so langer Stromausfall wie gestern komme im Schnitt nur alle zehn bis 15 Jahre vor. Mehr als 20 Mitarbeiter der Notfallbereitschaft des EWR hätten sofort die Schadensbehebung in Angriff genommen." - Erste Zeichen, was uns im "Solar-Zeitalter" blüht! Nun wissen wir, was uns dann alles nicht mehr jederzeit ganz selbstverständlich und zuverlässig(!!) zur Verfügung stehen wird: Vom Eierkocher über E-Zahnbürste und Rasierapparat, zu Kaffeemaschine und Flächenwärmer, vom Fernsehgerät über den PC zu den großen Elektromotoren an unseren Arbeitsplätzen, aber auch medizinisch notwendige Geräte, angefangen beim häuslichen Inhaliergerät ...
Hoffentlich klärt Dr. Werth die Mainzer Landesregierung auf, was uns aufgrund der verfehlten Energiepolitik künftig erwartet, von dem wir gestern eine erste Kostprobe bekamen: Kirchenglocken blieben stumm, netzabhängige Telefone versagten ihren Dienst, an den Tankstellen bildeten sich Warteschlangen und die Sonntagsbrötchen gab es erst mit Verspätung: Ein Stromausfall in ganz Rheinhessen sorgte gestern für außergewöhnliche Umstände." Nach Stromausfall Bürger in Sorge (05.11.01)

Deutsche Netze sicher  30.10.2001
15 Minuten Stromausfall pro Jahr – damit müssen die Stromkunden in Deutschland im Durchschnitt rechnen, meldet der Verband der Elektrizitätswirtschaft (VDEW). Nach Angaben des Council of European Energy Regulators für 1999 ist Deutschland damit die zuverlässigste Netzregion unter den verglichenen Ländern im EU-Strommarkt. An zweiter Stelle bei der Versorgungssicherheit liegen die Niederlande mit 25 Minuten Unterbrechungsdauer vor Frankreich mit 57 Minuten, Großbritannien mit 63, Schweden mit 152, Norwegen mit 180 und Italien mit 191 Minuten Stromausfall je Kunde. Laut VDEW ist die hohe Versorgungssicherheit hierzulande Resultat aus den umfangreichen Investitionen in Netze und Leittechnik. Pro Jahr flössen mit rund 5 Mrd DM die Hälfte der Gesamtinvestitionen deutscher Stromversorger in die Netze. (Quelle: tam ausgewählte Informationen und Zahlen rund um Strom und Energie) (05.11.01)

Viel Saft für Motoren  16.10.2001
Etwa die Hälfte des in Deutschland verbrauchten Stroms von insgesamt fast 500 Mrd kWh treibt Elektromotoren und den Schienenverkehr an. 18% werden für Licht, Information und Kommunikation benutzt, so die Zahlen des Verbands der Elektrizitätswirtschaft (VDEW) für 1999. Mit 11% an dritter Stelle folgt die industrielle Prozesswärme. 8% werden für Warmwasser und 7% für die Heizung eingesetzt. Auf Prozesswärme im Haushalt, vor allem Elektroherd und Wäschetrockner, entfallen 5%, auf Prozesswärme im Gewerbe 3%. (Quelle: tam ausgewählte Informationen und Zahlen rund um Strom und Energie) (05.11.01)

Warum setzt Finnland auf Kernkraftwerke, um Strom oder Wein zu haben?
Wein aus Finnland? Kühlwasser aus Kernkraftwerken halten Reben warm
Bereits im nächsten Sommer wollen Betreiber eines Kernkraftwerks den ersten echten Wein aus Finnland produzieren, berichtet das Onlinemagazin Ananova. Bislang konnten die Nordländer nur Weine aus Beeren herstellen, da Reben dort den Winter nicht überstehen.
Einige widerstandsfähige Rebensorten aber überleben den Winter und produzieren auch im Norden Trauben, wenn die Wurzeln in den frostigen Monaten gewärmt werden. Das möchten die Betreiber des Kernkraftwerkes bei Olkiluoto mit aufgeheiztem Kühlwasser machen, dass über ein Leitungssystem an den Wurzeln der Pflanzen vorbeifließt, bevor es ins Meer gelangt.
Die Finnen haben bereits 150 Rebstöcke gepflanzt. In zwei bis drei Jahren sollen diese bis zu 3.000 Liter "Chateau Olkiluoto" abwerfen, hofft Reijo Sundell vom Umweltbüro des Kernkraftwerks. - Marcel Falk (05.11.01)


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